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Wirtschaft: Starterlaubnis für Air Berlin

Britische Börsenaufsicht genehmigt Prospekt / Zeichnungsfrist vom 28. April bis 4. Mai

Berlin - Die Aktien der Berliner Fluggesellschaft Air Berlin können voraussichtlich vom 28. April bis 4. Mai gezeichnet werden. Der Angebotspreis soll am 4. Mai bekannt gegeben werden. Einen Tag später würde die Aktie erstmals im Prime Standard der Frankfurter Börse gehandelt. Dies ist dem am Donnerstag von der britischen Börsenaufsicht genehmigten Prospekt zu entnehmen, den Air Berlin auf seiner Internetseite veröffentlichte.

Dem Börsengang der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft steht mit der Genehmigung nichts mehr im Weg. Die britische Financial Services Authority (FSA) habe den Emissionsprospekt am Mittwochabend freigegeben, sagte Air-Berlin-Sprecher Peter Hauptvogel. Air Berlin sei als Gesellschaft in Großbritannien registriert und müsse den Prospekt deshalb dort genehmigen lassen.

Die nach der Lufthansa zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft erwartet durch die Ausgabe neuer Aktien einen Bruttoerlös von rund 350 Millionen Euro. Nach Abzug der Vergütung für die Konsortialbanken und sonstiger Kosten verbleiben dem Unternehmen netto 290 Millionen Euro. Zusätzlich wollen die Altaktionäre etwa die Hälfte ihrer Anteile verkaufen. Der Erlös aus dieser Umplatzierung soll nach Angaben von Vorstandschef Joachim Hunold geringer als die Kapitalerhöhung ausfallen. Über die Höhe des Gesamterlöses und die Preisspanne, innerhalb der die Aktie angeboten wird, machte Air Berlin keine Angeben. Die Einnahmen aus dem Börsengang will Air Berlin für das weitere Wachstum verwenden – „insbesondere für die Finanzierung des Erwerbs neuer Flugzeuge“, wie es im Prospekt heißt.

Bis zu fünf Prozent der angebotenen Aktien sollen bevorzugt Mitarbeitern, bestimmten Geschäftspartnern und Mitgliedern des Top-Bonus-Card-Programms zugeteilt werden. Air Berlin startet an diesem Freitag seine Werbetour für den geplanten Börsengang. Unternehmenschef Joachim Hunold, der in den kommenden Tagen mit Investoren sprechen wird, will das Vorhaben in Frankfurt vorstellen.

Für den Börsengang wählt Air Berlin die Rechtsform einer britischen Aktiengesellschaft Plc.. Als nicht operativ tätige Mitglieder des Vorstands („non-executive directors“) hat Air Berlin prominente Namen vorgesehen. Entsprechende Anfragen wurden unter anderem an Bahnchef Hartmut Mehdorn, Ex-Mercedes-Chef Eckhard Cordes sowie Metro-Chef Hans-Joachim Körber gerichtet. Dem Vernehmen nach haben die Manager generelle Bereitschaft signalisiert, diese Aufgabe übernehmen zu wollen.

Die Grünen kritisierten ein mögliches Engagement Mehdorns. „Hier sehe ich einen klaren Interessenskonflikt“, sagte der verkehrspolitische Sprecher, Winfried Hermann, dem Tagesspiegel. „Für einen, der so sehr wie Mehdorn gegen die Billigflieger gewettert hat, passt es nicht zusammen.“ Man müsse fragen, was sich Air Berlin davon verspreche. „Das kann nur heißen, dass Mehdorn den Wettbewerb aufgibt“, sagte der Grünen-Experte.

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