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Besonders häufig sind sogenannte Ein-Eltern-Familien von Armut betroffen, also Kinder mit alleinerziehenden Müttern oder – seltener – Vätern. Aber auch Familien mit drei oder mehr Kindern leben überdurchschnittlich oft mit sehr wenig Geld.

© dpa / dpa/Marcel Kusch

Statistisches Bundesamt: Rund ein Fünftel der Menschen in Deutschland von Armut bedroht

Im Jahr 2022 waren rund 17,3 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen. 2021 lag Deutschland mit 21,0 Prozent sogar knapp unter dem EU-Schnitt.

Stand:

Rund ein Fünftel der Menschen in Deutschland ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. 2022 waren rund 17,3 Millionen Menschen davon betroffen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das entsprach 20,9 Prozent der Bevölkerung. Gegenüber 2021 veränderte sich der Wert kaum.

Ein Mensch gilt in der Europäischen Union als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn sein Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt, der Haushalt von erheblicher materieller oder sozialer Entbehrung betroffen ist oder er in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung lebt.

Als armutsgefährdet galten 2022 rund 14,7 Prozent der Menschen in Deutschland. Ein Jahr zuvor hatte der Wert bei 16,0 Prozent gelegen.

14,7
Prozent der Menschen in Deutschland galten 2022 als armutsgefährdet.

Eine Armutsgefährdung liegt vor, wenn jemand über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt.

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Der Schwellenwert, ab dem jemand als armutsgefährdet gilt, lag für einen Alleinlebenden in der Bundesrepublik bei 1250 Euro netto im Monat. Bei zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren lag er bei 2625 Euro netto im Monat.

Von erheblichen materiellen und sozialen Entbehrungen betroffen waren 2022 rund 6,1 Prozent der Bevölkerung. Betroffene waren durch fehlende finanzielle Mittel deutlich in ihren Lebensbedingungen eingeschränkt. Dazu zählten beispielsweise Menschen, die ihre Rechnungen nicht bezahlen konnten.

In einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung lebten 2022 rund 9,7 Prozent der Menschen unter 65 Jahren. Diese Situation liegt vor, wenn die Erwerbsbeteiligung der erwerbsfähigen Haushaltsmitglieder zwischen 18 und 64 Jahren im Jahr vor der Erhebung weniger als 20 Prozent betrug.

Für die EU lagen für 2022 nur wenige Daten aus anderen Ländern zum Vergleich vor. Nach den bislang vorliegenden Ergebnissen war der Anteil der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen in Finnland mit 16,3 Prozent am niedrigsten.

Vorläufiger Spitzenreiter war Bulgarien mit 32,2 Prozent. 2021 hatte Deutschland mit 21,0 Prozent knapp unter dem EU-Schnitt gelegen. (AFP)

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