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Steuern sorgen für mehr Einnahmen: Haushaltsdefizit ist im ersten Halbjahr zurückgegangen
Nur noch 32,9 Milliarden Euro beträgt das Minus im Bundeshaushalt. Die Steuereinnahmen stiegen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich.
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Deutschland verringert sein Finanzdefizit: Im ersten Halbjahr 2022 lagen die Ausgaben nur noch 32,9 Milliarden Euro über den Einnahmen von Bund, Ländern und Gemeinen.
Während die Einnahmen in den ersten sechs Monaten um 11,9 Prozent auf 841,4 Milliarden Euro stiegen, sanken die Ausgaben im selben Zeitraum leicht um ein Prozent auf 874,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im ersten Halbjahr 2021 hatte das Defizit noch bei 131,1 Milliarden Euro gelegen.
Das Defizit hat sich vor allem durch Steuern verringert. Diese spülten den Angaben zufolge dieses Jahr mehr Geld in die öffentlichen Kassen als zuvor. Die Steuereinnahmen stiegen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,5 Prozent auf insgesamt 744,2 Milliarden Euro. Der Bund verbuchte 186,9 Milliarden Euro Steuereinnahmen (plus 21,2 Prozent), bei den Ländern waren es 183,3 Milliarden Euro (plus 18,1 Prozent) und bei den Gemeinden 52,9 Milliarden Euro (plus 19,4 Prozent).
Die zu den steuerähnlichen Abgaben zählenden Beitragseinnahmen der Sozialversicherung stiegen ebenfalls um fünf Prozent auf 300,7 Milliarden Euro. Besonders groß war der Zuwachs bei den Umsatzsteuern. Allein beim Bund erhöhten sich diese Einnahmen demnach um 30,4 Prozent auf 68,2 Milliarden Euro.
Sie resultieren überwiegend aus den Umsätzen zwischen November 2021 bis April 2022, in denen die Wirtschaft deutlich aktiver war als in den vorangegangenen Pandemiemonaten, als zum Teil noch ein gesenkter Mehrwertsteuersatz galt. Ein weiterer Teil des aktuellen Einnahmeplus' lässt sich laut Statistikamt außerdem durch den außergewöhnlich hohen Preisauftrieb erklären.
Stark gewachsen sind auch die Einnahmen aus der Einkommen- und Körperschaftsteuer. Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden machte sich vor allem der starke Zuwachs der Gewerbesteuereinnahmen bemerkbar. Auf der anderen Seite gingen die Ausgaben wegen auslaufender Corona-Maßnahmen zurück. So sanken die Zuweisungen, Zuschüsse und Corona-Unternehmenshilfen des Bundes um 3,2 Prozent auf 195,6 Milliarden Euro. (AFP)
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