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Analyse: Stiftung Warentest: Verspätungen bei Fernzügen «besorgniserregend»

Die Pünktlichkeit bei der Deutschen Bahn lässt laut einer Auswertung der Stiftung Warentest zu wünschen übrig. Vor allem im Fernverkehr sei "das Ausmaß der Verspätungen besorgniserregend". Die Bahn will davon jedoch nichts wissen.

Bei einer Überprüfung im vergangenen Herbst hatten nach der Studie gut ein Drittel der Fernzüge vier oder mehr Minuten Verspätung. Jeder siebte Fernzug sei mehr als zehn Minuten später angekommen als geplant. Bei Verspätungen habe zudem jeder vierte Anschlusszug nicht erreicht werden können. Für die Analyse hatte die Stiftung die Ankunftszeiten von 94.000 Zügen an zehn großen Bahnhöfen über die Internet-Informationsseite der Bahn ausgewertet. Tage mit Lokführerstreiks wurden nicht berücksichtigt.

Besonders groß sei das Verspätungsrisiko im abendlichen Berufsverkehr sowie an Wochenenden gewesen, teilte die Stiftung mit. Am unpünktlichsten waren Züge in Dresden, Hamburg und Köln. Am besten sei der Fahrplan in Leipzig eingehalten worden. In der Studie wurden Züge ab vier Minuten über Fahrplan als verspätet gewertet. Die Bahn selbst setzt diese Schwelle bei fünf Minuten an. Im Luftverkehr gelten Flugzeuge dagegen erst bei Verspätungen von 15 Minuten und mehr als unpünktlich.

Die Deutsche Bahn wies die Analyse als irreführend zurück. In der Stichprobe der Tester seien nur zehn Prozent der täglich verkehrenden Züge über eine Spanne von gut 30 Tagen untersucht worden, was nicht repräsentativ sei, sagte ein Konzern-Sprecher. Im gesamten Personenverkehr von der S-Bahn bis zum Fernzug habe die Pünktlichkeit 2007 bei "deutlich über 90 Prozent" gelegen. Anschlüsse seien zu mehr als 93 Prozent erreicht worden. (dpa)

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