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Die Telekom-Tochter T-Systems will zahlreiche Stellen in Deutschland streichen.

© Oliver Berg/dpa

Stellenabbau bei Telekom-Tochter: T-Systems will 6000 Stellen in Deutschland streichen

Ende des Jahres läuft bei T-Systems der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen aus. Dann will die Telekom-Tochter fast jede zweite Stelle in Deutschland streichen.

Die Telekom-Tochter T-Systems, die sich um Großkunden kümmert, will bis 2021 fast jede zweite Stelle in Deutschland streichen. In den kommenden Jahren sollten 6000 Arbeitsplätze wegfallen, teilte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag mit. Weltweit sollen demnach 10.000 Stellen gestrichen werden. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kündigte Widerstand gegen die Pläne an.

T-Systems hat in Deutschland laut Verdi 13.500 Mitarbeiter und weltweit knapp 38.000 Mitarbeiter. Zwischen 2018 und 2020 sollen in Deutschland drei Jahre lang jeweils rund 2000 Stellen wegfallen, wie der Unternehmenssprecher sagte.

"Das Abbauprogramm wird teuer, auch weil wir es so sozialverträglich wie möglich gestalten wollen", sagte T-Systems-Chef Adel Al-Saleh dem "Handelsblatt". T-Systems will dem Sprecher zufolge bis 2021 rund 600 Millionen Euro Kosten einsparen.

"Die freiwerdenden Mittel sollen nicht nur eingesetzt werden, um T-Systems wieder profitabel zu machen", sagte Al-Saleh dem "Handelsblatt". "Es sollen auch die Investitionen in Wachstumsbereiche wie das Internet der Dinge deutlich aufgestockt werden." Dabei würden auch neue Arbeitsplätze geschaffen.

Am 31. Dezember 2018 läuft laut der Gewerkschaft Verdi der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bei T-Systems aus. Verdi kündigte "massive" Gegenwehr an.

Der IT-Bundesfachgruppenleiter Michael Jäkel kritisierte das Management scharf: "Statt eine zukunftsfeste Neuausrichtung in Angriff zu nehmen, soll es ein einfallsloses Sparprogramm, einen Standortkahlschlag und eine massive Arbeitsplatzvernichtung geben." Die geplanten Maßnahmen seien "unverantwortlich und gefährden das gesamte Geschäft der T-Systems".

Jäkel sagte der Nachrichtenagentur AFP, bislang "hat uns kein Mensch erklärt, wie wir sicherstellen, dass wir aus den roten Zahlen herauskommen". Das sei nach wie nicht absehbar. Das neue T-Systems-Management sei "offensichtlich nicht in der Lage oder nicht willens, tragfähige und ausgewogene Lösungen zu finden", erklärte Jäkel.

Laut Verdi plant das Unternehmen neben dem massiven Personalabbau eine starke Verlagerung der Geschäftstätigkeit in Offshore-Länder wie zum Beispiel Indien. (AFP)

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