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Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die in den USA tätigen Ökonomen Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson. 

© AFP/CHRISTINE OLSSON/TT

Update

„Das ist einfach ein echter Schock“: Wirtschaftsnobelpreis geht an drei in den USA tätige Forscher

Der Wirtschaftsnobelpreis geht an Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson. Sie erhalten ihn „für Studien darüber, wie Institutionen entstehen und sich auf den Wohlstand auswirken“.

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Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die in den USA tätigen Ökonomen Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson. Sie werden für ihre Studien dazu ausgezeichnet, welche Rolle Institutionen für den Wohlstand von Nationen spielen. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt. Acemoglu war vorab von mehreren Ökonomen als ein Favorit auf den diesjährigen Preis genannt worden.

Sie bekommen den Preis „für Studien darüber, wie Institutionen entstehen und sich auf den Wohlstand auswirken“, heißt es.

Der Ökonom Acemoglu ist überrascht und begeistert, dass er in diesem Jahr zu den Wirtschaftsnobelpreisträgern zählt. „Das ist einfach ein echter Schock und eine großartige Nachricht. Danke!“, sagte der 57-Jährige, als er zu der Preisbekanntgabe in der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm zugeschaltet wurde. „So etwas erwartet man nie“, sagte er. „Es ist eine große Überraschung und Ehre.“

Häufig werden Preisträger in den USA wegen der Zeitverschiebung aus dem Schlaf gerissen, wenn ihnen die Nobel-Institutionen kurz vor der offiziellen Bekanntgabe telefonisch mitteilen, dass sie einen Nobelpreis erhalten. Acemoglu hatte in dieser Hinsicht Glück: Er befand sich nicht daheim in den USA, sondern in Griechenland.

„Es ist ein wirklich guter Zufall, dass ich gerade in Athen bin. Es ist für mich also nicht 5.00 Uhr am Morgen“, sagte er. Das habe es auch einfacher gemacht, die Nachricht von seinem Nobelpreis aufzunehmen.

Damit sind alle Nobelpreisträger dieses Jahres gekürt. In der vergangenen Woche waren bereits die Nobelpreise in allen weiteren Preiskategorien vergeben worden. Während die Auszeichnungen in den wissenschaftlichen Kategorien Medizin, Physik und Chemie diesmal allesamt männlichen Forschern aus Nordamerika und Großbritannien zugesprochen wurden, gingen die Literatur- und Friedensnobelpreise jeweils nach Asien: Mit ihnen werden in diesem Jahr die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang und die japanische Anti-Atomwaffen-Organisation Nihon Hidankyo ausgezeichnet.

Im Gegensatz zu diesen fünf Kategorien geht der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Er wird seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Zentralbank gestiftet. Er wird dennoch ebenso wie die weiteren Preise an Nobels Todestag am 10. Dezember feierlich überreicht und ist auch mit demselben Preisgeld wie die anderen Auszeichnungen verbunden - in diesem Jahr sind das elf Millionen schwedische Kronen (knapp 970.000 Euro) pro Kategorie.

Im vergangenen Jahr war die US-Volkswirtin Claudia Goldin für ihre Forschung zur Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt ausgezeichnet worden. Die Professorin der Elite-Universität Harvard wurde damit für ihre Forschung zur Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt geehrt. Nach Elinor Ostrom 2009 und Esther Duflo 2019 war Goldin damit erst die dritte Frau unter den bislang mehr als 90 ausgezeichneten Wirtschaftsnobelpreisträgern. (dpa, Reuters)

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