
© dpa/Bernd Weißbrod
Trotz Wohnungsnot: Baugenehmigungen auf niedrigstem Stand seit 2010
Die Zahl der Genehmigungen neuer Wohnungen hat einen Tiefstand erreicht. Vom Regierungsziel von 400.000 neuen Wohnungen wurden im vergangenen Jahr nur etwas mehr als die Hälfte gebaut.
Stand:
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland so wenige neue Wohnungen genehmigt worden wie seit 2010 nicht mehr. Im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahr ist die Zahl der Baugenehmigungen im Jahr 2024 noch einmal um 43.700 auf 215.900 Einheiten gesunken, wie das Statistische Bundesamt berichtet.
Dieser Rückgang um insgesamt 16,8 Prozent hat sich in der zweiten Jahreshälfte etwas verlangsamt. Vor allem neue Einfamilienhäuser wurden seltener genehmigt als im Jahr zuvor. Es zeichnet sich damit ab, dass auch 2024 das von der Bundesregierung ausgegebene Jahresziel von 400.000 neuen Wohnungen verfehlt wird. Die Zahl der Fertigstellungen soll aber erst im Mai vorliegen. Im Jahr 2023 wurden noch 294.400 Wohnungen fertig gebaut.
Bei der Krise im Wohnungsbau ist derzeit keine Besserung abzusehen. Die sogenannten Immobilienweisen hatten in ihrem Frühjahrsgutachten jüngst düstere Prognosen vorgelegt. Demnach dürfte die Zahl der Genehmigungen für dieses Jahr nur bei etwa 210.000 liegen – dies wäre gegenüber 2023 ein Einbruch um 45 Prozent.
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Die Baugenehmigungen von heute gelten als Frühindikator für die Neubauten von morgen. 2025 dürften den Immobilienfachleuten zufolge 230.000 neue Einheiten gebaut werden.
Privaten Bauherren wie Unternehmen hatten vor allem gestiegene Zinsen für Immobilienkredite und höheren Baupreise zu schaffen gemacht. Inzwischen hat die Europäische Zentralbank die Zinswende vollzogen, sodass die Kreditkosten tendenziell sinken. Die Bau-Wirtschaftsverbände wie auch die Immobilienwirtschaft fordern angesichts der geringen Genehmigungszahlen einfachere Bauvorschriften und eine verlässliche Förderung. (dpa, Reuters)
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