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Lastwagen, die für den Transport von Containern verwendet werden, sind am Containerterminal von Hanjin Shipping im Busan New Port in Busan, etwa 420 km (261 Meilen) südöstlich von Seoul, zu sehen, 8. August 2013.

© REUTERS/Lee Jae Won

Trump-Effekt hilft Export: Chinas Industrie wächst unerwartet schnell

Experten vermuten, dass das aktuelle Wirtschaftswachstum Chinas stark mit den angekündigten Zöllen Trumps zusammenhängt. Kunden bestellten vermehrt vor der Umsetzung seiner Pläne.

Stand:

Die chinesische Industrie ist im November so stark gewachsen wie seit fünf Monaten nicht mehr und profitiert dabei indirekt von den von Donald Trump angekündigten Zöllen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg auf 51,5 Punkte von 50,3 im Oktober, wie aus einer am Montag veröffentlichten Caixin-Umfrage hervorgeht.

Dies übertraf die Erwartungen der Analysten und ist der höchste Stand seit Juni. Das Barometer signalisiert ab 50 Zählern Wachstum. Der Anstieg ist laut der privaten Umfrage vor allem auf neue Aufträge aus dem In- und Ausland zurückzuführen. Insbesondere die Export-Aufträge legten erstmals seit vier Monaten wieder zu und erreichten den höchsten Stand seit sieben Monaten.

„Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass Kunden viele Bestellungen vorgezogen haben, um den von Trump angekündigten höheren Zöllen im nächsten Jahr zuvorzukommen“, sagte Commerzbank-Analyst Tommy Wu. Auch Valentin Jansen von der NordLB erklärte: „Hier spielen vor allem Vorzieheffekte in der Exportwirtschaft im Hinblick auf die angekündigten Zusatzzölle seitens der USA im kommenden Jahr eine zentrale Rolle.“

Wahlsieger Trump hat angekündigt, als künftiger US-Präsident Zölle für Einfuhren wichtiger Handelspartner wie Kanada und Mexiko zu erhöhen. Importe aus China sollen zusätzlich mit zehn Prozent belegt werden, Trump hatte zuvor bereits Zölle von bis zu 60 Prozent in Aussicht gestellt. „Je nachdem, wie Trumps Zölle umgesetzt werden, könnten die Exporte zu einem beträchtlichen Wachstumshemmnis werden“, sagte Commerzbank-Experte Wu.

Aufgrund der Herausforderungen durch den US-Protektionismus und die EU-Zölle auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge könne sich China nicht mehr auf Exporte verlassen, um die Wirtschaft im Jahr 2025 zu stützen. Deshalb müsse das Wachstum im nächsten Jahr von der Binnennachfrage kommen. „Angesichts der anhaltenden Schwäche würde dies ein viel größeres Konjunkturpaket der chinesischen Regierung erfordern.“

Ökonomen blickten nun gespannt auf die zentrale Wirtschaftskonferenz der chinesischen Regierung Mitte Dezember, erläuterte NordLB-Fachmann Jansen. Dann dürfte sich das in Aussicht gestellte Fiskalpaket konkretisieren.

Zudem zeigten sich die Unternehmen in der Umfrage optimistischer als in den Vormonaten und erreichten hier den höchsten Wert seit März. Die positive Entwicklung wird jedoch von steigenden Kosten begleitet.

Die Umfrageergebnisse decken sich weitgehend mit den Ergebnissen einer offiziellen Umfrage unter Einkaufsmanagern vom Samstag. Hier war das Barometer der chinesischen Industrie im November von 50,1 auf 50,3 geklettert. (Reuters)

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