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Ein klimapolitischer Wandel braucht Zeit, meint Michael Vassiliadis.

© epd

Chemie-Gewerkschaftschef: Vassiliadis warnt vor Klimapolitik zulasten der Industrie

Der Vorsitzende der Chemie-Gewerkschaft IGBCE, Michael Vassiliadis fordert, die Klimapolitik "mit sozialer Gerechtigkeit zu verbinden". Sonst gefährde sie Jobs.

Der Vorsitzende der Chemie-Gewerkschaft IGBCE, Michael Vassiliadis, warnt die deutsche Politik vor leichtfertigen Klimabeschlüssen, die die deutschen Industriestandorte und die Jobs gefährden. In dieser Hinsicht wünsche er sich „mehr Problembewusstsein“, sagte der Gewerkschafter dem in Berlin erscheinenden „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe).

Es gehe darum, nicht weniger als „die größte Herausforderung seit Bestehen der Bundesrepublik zu stemmen: den Standort zum Technologieführer der Transformation zu machen und Klimagerechtigkeit mit sozialer Gerechtigkeit zu verbinden“. Beispielhaft für die Verantwortung der Politik nannte der Gewerkschafter die Elektromobilität. Sie funktioniere zwar in den Ballungsgebieten, aber weniger auf dem flachen Land. „Wir brauchen Offenheit für Technologien und Innovationen“, forderte er. „Das Ende eines modernen Diesels, der alle Grenzwerte einhält, kann man aus Gründen des Klimaschutzes nicht wollen“.

Achtung zollte der Spitzengewerkschafter der Fridays-for-Future-Bewegung. Sie habe dazu beitragen, dass der politische Fokus klarer werde. Nun müsse sie aber auch akzeptieren, dass ein Wandel Zeit braucht und die Politik nicht zaubern könne. „Berlin ist nicht Hogwarts“, sagt Vassiliadis.

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