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Wirtschaft: Vattenfall Europe prüft Rückzug von der Börse

Bewag-Aktie wird ab Mitte März nicht mehr gehandelt

Berlin (fo). Der Berliner Strom und Fernwärmeversorger Bewag wird Mitte März vom Börsenzettel verschwinden. Nach Eintrag der Verschmelzung mit der Vattenfall Europe AG in das Handelsregister in etwa vier bis fünf Wochen werde „die Notierung der Bewag-Aktie an den Wertpapierbörsen eingestellt“. Das sagte Vattenfall-Europe- Chef Klaus Rauscher auf der ersten öffentlichen Hauptversammlung des Energiekonzerns am Donnerstag in Berlin. Zugleich werden die Bewag-Aktionäre dann Aktionäre von Vattenfall Europe.

Entstanden ist das Unternehmen aus der Fusion des ostdeutschen Kraftwerksbetreibers Veag, des Braunkohleunternehmens Laubag und des Hamburger Energieversorgers HEW sowie der Bewag. Berlin ist nun Sitz dieses drittgrößten deutschen Energieversorgers nach Eon und RWE. Der nicht börsennotierte schwedische Staatskonzern Vattenfall hält die Aktienmehrheit. Die Bewag hatte zuletzt noch 10,48 Prozent freie Aktionäre und auf ihrer letzten Hauptversammlung am vergangenen Freitag der Verschmelzung mit Vattenfall zugestimmt. Künftig werden Kleinaktionäre rund acht Prozent an dem neu entstandenen Energiekonzern halten. Neben Bewag-Anteilseignern sind das auch einige Alt-Aktionäre der früheren HEW. Weitere zwei Prozent kontrolliert die Energie Baden-Württemberg (EnBW), die zuvor bereits an der Veag beteiligt war.

Die Vattenfall-Konzernmutter aus Stockholm hält somit 90 Prozent der Aktien ihrer Tochtergesellschaft in Deutschland. Ob die Börsennotierung wegen des geringen Anteils freier Aktionäre eingestellt wird, ist offen. Auf Nachfrage sagte Rauscher auf der Hauptversammlung nur: „Wir werden uns dazu im Laufe dieses Jahres eine Meinung bilden.“ Denkbar ist damit sowohl ein Abfindungsangebot an die privaten Anteilseigner als auch eine Entscheidung, die Notierung beizubehalten, um damit den Kapitalmarkt nutzen zu können.

Vattenfall Europe will am 11. Juni seine erste Bilanz nach dem Zusammenschluss der vier Energieunternehmen vorstellen. Der Konzern beschäftigt 18 000 Mitarbeiter bei gut sieben Milliarden Euro Umsatz. Rauscher kündigte eine „Erfolgsbilanz“ an. Vor einigen Tagen hatte er angedeutet, dass der Gewinn der neuen Gruppe ohne Berücksichtigung von Zinsen und Steuern in der „Größenordnung von 500 Millionen Euro“ und damit „deutlich über Plan“ liegen werde.

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