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Verdacht der Insolvenzverschleppung: Razzia bei Unternehmensgruppe von Christoph Gröner
Anfang November hatte Gröner für seine Firmengruppe Insolvenz angemeldet. Nun werden in Leipzig Büros und Wohnungen von Funktionären durchsucht.
Stand:
Ermittler der Staatsanwaltschaft und Polizei durchsuchen am Mittwochmorgen in Leipzig die Firmengruppe des Bauunternehmers Christoph Gröner. Die Strafverfolger verdächtigen Gröner der Insolvenzverschleppung sowie der Veruntreuung von Arbeitsentgelt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Leipzig hervor.
Die Razzia umfasst dabei sowohl Büros von Gesellschaften der Gröner-Gruppe als auch Wohnungen von Verantwortlichen. Die Staatsanwaltschaft sprach von „umfassenden Durchsuchungsmaßnahmen“.
Damit wolle man Geschäfts- und Buchhaltungsunterlagen sicherzustellen, „auch um den Zeitpunkt einer möglichen Zahlungsunfähigkeit zu bestimmen“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Deren Auswertung würde „einige Zeit in Anspruch nehmen“.
Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, läuft die Razzia bereits seit etwa 7 Uhr. Ein Dutzend Polizeifahrzeuge seien am Firmensitz von Gröners Unternehmensgruppe in der Haferkornstraße vorgefahren. Laut „Bild“ sind über 100 Beamte, auch aus Berlin, im Einsatz.

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Die Staatsanwaltschaft hat gegen Gröner und die Verantwortlichen seiner Unternehmensgruppe einen „Anfangsverdacht einer Insolvenzverschleppung“. In der Vergangenheit hatte der Unternehmer Vorwürfe zu einer möglichen Insolvenzverschleppung immer zurückgewiesen. Gröner und ein Sprecher reagierten auf Nachfrage zunächst nicht.
„Soweit Beiträge der Arbeitnehmer zur Sozialversicherung zumindest nicht fristgemäß an die jeweiligen Krankenkassen abgeführt wurden, besteht außerdem der Verdacht für ein Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt“, teilte die Leipziger Staatsanwaltschaft weiter mit. Entsprechende Ermittlungen seien teilweise schon im August 2024 eingeleitet worden.
Am 5. November hatte die „Gröner Group GmbH“ Insolvenz angemeldet. Darüber hat der Karlsruher Bauunternehmer viele Bauprojekte finanziert. Für die Insolvenz machte Gröner zum einen die schlechten Entwicklungen am Immobilienmarkt als auch kritische Medienberichte verantwortlich.
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