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Agrarexpertin der Grünen: Renate Künast will, dass bessere Tierhaltung belohnt wird.

© Foto: Kitty Kleist-Heinrich TSP

Verpflichtende Haltungskennzeichnung: „Wir dürfen nicht noch mehr Zeit verlieren“

Ex-Agrarministerin Renate Künast begrüßt die geplante Reform. Aber nicht nur der Handel, auch die Gastronomie muss mitziehen, fordert sie.

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Die Grünen-Agrarexpertin Renate Künast begrüßt die geplante Einführung einer verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung, die am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden soll, fordert aber weitere Schritte für den Umbau der Tierhaltung. „Es ist wirklich wichtig, dass wir jetzt anfangen und nicht noch mehr Zeit verlieren“, sagte die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin dem Tagesspiegel. Auch aus Klimagesichtspunkten sei es nötig, den Bestand der Nutztiere bis 2035 zu halbieren.

„Wir müssen diesen Prozess gestalten“, sagte Künast - auch um Landwirten in Deutschland eine Perspektive zu geben. Zum Gesamtpaket gehöre neben der verbindlichen Haltungskennzeichnung, auch eine Herkunftskennzeichnung, die Finanzierung und eine Ernährungsstrategie. Neben dem Handel müsse aber auch die Außer-Haus-Verpflegung in die verpflichtende Haltungskennzeichnung einbezogen werden, forderte Künast. „Wenn große Kantinenbetreiber oder das teure Restaurant am Gendarmenmarkt aufschreiben müssen, aus welcher Haltung das Tier kommt, werden sie hoffentlich bei der Preisklasse kein Fleisch aus einfacher Stallhaltung auftischen.“

Künast betonte, Landwirte bräuchten Planungssicherheit, dass die Kriterien für die Haltungskennzeichnung in den nächsten Jahren halten und sich ihre Investitionen lohnen. „Das muss mindestens für zehn Jahre gewährleistet sein. Sicherstellen kann man das mit entsprechenden Verträgen“, sagte die Grünen-Politikerin.

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