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Passagiere stehen in einer Schlange von mehreren hundert Metern für die Sicherheitskontrolle am Flughafen Köln-Bonn an.

© Thomas Banneyer/dpa

Verspätungen und Flugstreichungen: Fraport-Chef entschuldigt sich für Flugchaos

Flughafen-Chef Stefan Schulte räumt ein, dass sich die Lage nicht so schnell bessern werde. 2022 laufe nicht "richtig rund".

Der Frankfurter Flughafenchef und oberste deutsche Airport-Lobbyist entschuldigt sich wegen Verspätungen, Warteschlangen und Flugstreichungen bei Passagieren. Zudem räumte Stefan Schulte ein, dass sich die Lage so schnell nicht ändern werde. "Wir gehen im Moment davon aus, dass wir Richtung Spätsommer ein besseres Produkt bieten können, aber richtig rund wird es dieses Jahr nicht laufen", sagte Schulte zu RTL Direkt.

Deutlich besser werde es wohl erst 2023. Zum Personalmangel, Unwettern und Problemen bei der Luftraumüberwachung komme ein steigender Krankenstand hinzu, aufgrund der hohen Arbeitsbelastung und anziehender Corona-Zahlen.

Viele Flieger heben deshalb mit Verspätung ab. "Dafür möchte ich bei allen Passagieren um Entschuldigung bitten", sagte der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG und Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV).

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Das entspreche nicht dem eigenen Qualitätsanspruch. "Es ärgert uns am meisten. Das ist nicht in Ordnung." Nach der Pandemie-Krise sei der Luftverkehr nun aktuell wieder auf rund 80 Prozent und bei Spitzenzeiten bereits wieder bei 100 Prozent - "und das ist das Problem".

Personalmangel auch im Ausland

Schulte dankte der Bundesregierung für ihre Unterstützung bei der Suche nach Arbeitskräften aus dem Ausland. "Wir suchen schon lange im Ausland nach Personal, wir stellen auch Personal ein, aber der Markt ist extrem eng."

Die Bundesregierung will bürokratische Verfahren beschleunigen, so dass befristet angestellte Hilfskräfte vor allem aus der Türkei kurzfristig an den Flughäfen einspringen können und etwa bei der Gepäckabfertigung und beim Check-in aushelfen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Arbeitsminister Hubertus Heil und Innenministerin Nancy Faeser kündigten an, dass es schnelle Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse geben solle, aber keine Abstriche bei der Sicherheit. Zudem müssten die Hilfskräfte nach Tariflohn bezahlt werden.

Die Branche hofft auf 1500 bis 2000 Personen, die großenteils wohl ab August zum Einsatz kommen könnten. Dies dürfte allerdings für das Feriengeschäft vieler Flughäfen schon zu spät sein. (Reuters)

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