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Wirtschaft: Wall erwartet ein gutes Jahr

40 Einstellungen geplant / Akquisitionen in Osteuropa möglich / Gewinn steigt auf 32 Millionen Euro

Berlin – Nach einem eher schwachen Jahresbeginn kommt das Geschäft der Berliner Wall AG in Schwung. Der Vorstandsvorsitzende Daniel Wall rechnet deshalb „mit einem guten Jahr“. In den ersten Monaten habe die internationale Finanzkrise, die Börsenschwäche sowie überhaupt die allgemeine Unsicherheit die Umsätze auf dem Werbemarkt gedrückt. Diese Phase ist überstanden, der aktuelle Auftragsbestand sei „sehr gut“, sagte Wall am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz des Berliner Unternehmens. Daniel Wall hatte Anfang des vergangenen Jahres die Geschäfte von seinem Vater Hans übernommen, der an die Spitze des Aufsichtsrats wechselte.

Das „Jahr großer Veränderungen“ (Wall) hat der Außenwerber und Stadtmöblierer mit einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen in Höhe von 32,4 Millionen Euro (plus 9,4 Prozent) gut überstanden. Der Umsatz erhöhte sich um gut 14 Prozent auf 152 Millionen Euro. Neben dem Wechsel an der Spitze prägte der Kauf des Düsseldorfer Werbeunternehmens Zacharias sowie die Übernahme von VVR Berek, der Werbetochter der Berliner BVG, das Geschäftsjahr. „Wir sind ganz klar die Nummer zwei in Deutschland“, resümierte Wall das Jahr, auf das er „stolz“ sei.

Ausgehend von der starken Position auf dem Heimatmarkt werde das Unternehmen weitere Akquisitionen im Ausland angehen, im laufenden Jahr hat Wall zwei Objekte in Osteuropa im Visier. „Wir haben tolle Ideen, und ich hoffe, sie teilweise 2008 schon umsetzen zu können.“ Dazu gehört die Beteiligung an einer Firma für Lkw-Werbung, die derzeit 300 Lastwagen mit Werbeplakaten auf der Straße hat. Im Laufe des Jahres und mithilfe Walls sollen es 1000 Lkw werden.

Auf dem Berliner Heimatmarkt will Wall, wie berichtet, bis Ende des Jahres die U-Bahnhöfe Alexanderplatz, Zoo und Friedrichstraße mit einer neuen Generation von digitaler Werbung ausrüsten; nach Angaben Walls eine Mischung aus Unterhaltung, Information und Werbung. Die Belegschaft werde sich in diesem Jahr um rund 40 erhöhen, kündigte der Vorstandschef an. „Ende des Jahres dürften wir den 700. Mitarbeiter begrüßen.“ Derzeit beschäftigt Wall 653 Personen, davon 443 in Berlin-Brandenburg.

Im laufenden Jahr beteiligt sich Wall unter anderem an Ausschreibungen in Münster, Bielefeld, Stuttgart, Göttingen und Darmstadt. Grundsätzlich hofft das Unternehmen auf das Potenzial des Marktes für Außenwerbung. Der legte zwar 2007 um mehr als 14 Prozent auf 780 Millionen Euro zu. Das entspricht aber nur einem Anteil von knapp vier Prozent am gesamten Werbemarkt in Deutschland. In England und Frankreich etwa ist dieser Anteil doppelt so hoch. Das Wachstum im vergangenen Jahr verdankte sich im Übrigen zum Teil Toyota: Der Autokonzern hatte fast alle Plakatflächen in Deutschland gebucht für die Markteinführung des Modells Auris.

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