Tarifverhandlungen: Warnstreik bei Vattenfall für 6,5 Prozent
Die Tarifverhandlungen für rund 15 000 Vattenfall-Beschäftigte in Deutschland kommen in die entscheidende Phase - die Gewerkschaft Verdi macht Druck.
Berlin - Verdi hat für diesen Donnerstag zu einem Warnstreik aufgerufen, um die Kompromissbereitschaft des Konzerns zu erhöhen. Am Freitag steht dann die inzwischen dritte Tarifrunde an. Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Geld, Vattenfall hat bislang eine Erhöhung der sogenannten Leistungskomponente angeboten, aber keine Prozentzahl.
Zu der Warnstreikaktion am Donnerstagvormittag vor der früheren Vattenfall- Hauptverwaltung in der Puschkinallee in Berlin-Treptow erwartet Verdi 2500 bis 3000 Teilnehmer. Parallel dazu wird es auch an den Vattenfall-Standorten in Hamburg, Cottbus und der Lausitz zu Streiks kommen. Wie der zuständige Verdi-Sekretär, Hartwig Willer, am Dienstag in Berlin sagte, „ist die Stimmung im Vattenfall-Konzern äußerst schlecht, da die Beschäftigten unter den ständigen Umstrukturierungen der schwedischen Konzernleitung leiden“. Ferner werde mit dem Verkauf des Kundenservice gedroht, wenn die Beschäftigten nicht Lohneinbußen akzeptierten. Es gehe der Gewerkschaft deshalb nicht nur um mehr Geld, sondern auch um „eine positive Zukunft des Unternehmens und damit der Arbeitsplätze und Einkommen“. Beim Unternehmen hieß es auf Anfrage, man werde bei der Tarifrunde am Freitag „auf die Gewerkschaft zugehen“.
Der bislang gültige Tarifvertrag war Ende Dezember ausgelaufen. Bei der vergangenen Tarifrunde hatte Verdi acht Prozent gefordert und dann schließlich in zwei Stufen vier und 2,6 Prozent bekommen. Zusätzlich gab es damals einmalig 1200 Euro für jeden Vattenfall-Beschäftigten. alf/MO