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Setzt auf Digitalisierung: McDonald's übernimmt ein israelisches KI-Start-up.

© DPA

300 Millionen für Künstliche Intelligenz: Warum McDonald's ein KI-Start-up kauft

McDonald's will seinen Kunden künftig genau das Essen vorschlagen, auf das sie Lust haben. Dafür setzt das Unternehmen auf Künstliche Intelligenz.

Dass Daten das Gold des 21. Jahrhunderts sind, ist nicht neu. Doch diese Erkenntnis scheint sich jetzt auch bei McDonald’s herumgesprochen und den Fast-Food-Riesen zur größten Firmenübernahme seit 20 Jahren bewogen zu haben. Für kolportierte 300 Millionen US-Dollar hat der US-Konzern das israelische Start-up Dynamic Yield in der vergangenen Woche gekauft. Kerngeschäft des Unternehmens ist es, Daten mithilfe künstlicher Intelligenz auszuwerten und Maßnahmen für den Verkauf von Waren daraus abzuleiten. Aber was hat eine Burger-Kette nun mit diesem Tech-Start-up vor?

Tatsächlich investiert der größte Fast-Food-Konzern der Welt schon seit einigen Jahren in seine technologische Infrastruktur und baut all seine Standorte in sogenannte „Restaurants der Zukunft“ um. Hier gibt es Tischservice, das Essen soll frisch zubereitet werden und man kann seine Burger individuell an Bestellcomputern zusammenstellen. In Berlin sind bereits 23 Standorte umgebaut, wie McDonald’s dem Tagesspiegel sagte. Vor einem Jahr brachte der Konzern eine neue App heraus, mit der man erstmals Essen mobil bestellen konnte. Zudem setzt der Konzern auf eine Personalisierung des Angebots.

68 Millionen Kunden pro Tag

Mit Dynamic Yield soll diese Entwicklung nun fortgeführt werden. „Wenn man 68 Millionen Gäste jeden Tag hat, gibt es ein enormes Potenzial, von deren Verhalten zu lernen und das mit dieser Technologie zurückzugeben“, kommentierte Steve Easterbrook, CEO von McDonald’s, die Zusammenarbeit.

Die Kunden dürften das in den nächsten Monaten bemerken. Denn in Zukunft will McDonald’s seinen Kunden immer genau das Essen vorschlagen, das der Künstlichen Intelligenz von Dynamic Yield zufolge im jeweiligen Moment am besten passt. In dieser Analyse spiele diverse Faktoren eine Rolle: Wetter, Tageszeit, Lage des Restaurants. Bei registrierten Kunden, erkennt die Software aufgrund vergangener Bestellungen die Lieblingsgerichte. Ist es voll in einem Restaurant, werden Gerichte vorgeschlagen, die schnell zubereitet werden können.

Der Trend bei McDonald's zeigt nach oben

Die Software wird in der App, auf den Bestellautomaten und an den Drive-In-Schaltern zum Einsatz kommen. McDonald’s hat das Verfahren 2018 in einigen Filialen in den USA getestet, dort soll es in laufenden Jahr auch flächendeckend eingeführt werden, anschließend weltweit.

Nachdem McDonalds Anfang dieses Jahrzehnts noch Rekordumsätze vermeldete, war das Unternehmen in den Folgejahren in eine Krise gerutscht. Die Umsätze sanken, der Marktanteil ging zurück; es hieß, eine Kette, die für ungesunde Massenabfertigung steht, sei nicht mehr zeitgemäß. Doch seit der Digital- und Personalisierungs-Strategie steigen die Umsätze wieder.

Bei Dynamic Yield soll sich trotz des neuen Eigentümers zunächst nicht viel ändern. Zu deren Kunden gehören bereits internationale Unternehmen wie Ikea, Urban Outfitters oder das Berliner Start-up HelloFresh.

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