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Keine Liebe mehr: Zum Herzschmerz kommen noch finanzielle Sorgen hinzu.

© Adobe Stock, freepik, Gestaltung: Sabine Wilms

Tagesspiegel Plus

Warum sind Scheidungen so irre teuer?: „Mein Ex-Mann hat ständig getrickst“

Wenn man sich in Deutschland scheiden lassen will, kommen oft mehrere Tausend Euro zusammen. Wie es billiger geht, verrät eine Scheidungsanwältin.

Stand:

An ihren Ex-Mann denkt Laura Werner nicht gern zurück. Vier Wochen nach der Geburt ihres zweiten Kindes erkrankte die Berlinerin an Gonorrhö, also Tripper. Die Geschlechtskrankheit hatte sich ihr Mann bei seiner Affäre eingefangen und an die junge Mutter weitergegeben.

Das war 2005. Drei Jahre war Laura Werner, die eigentlich anders heißt, da schon verheiratet. Das Paar war zum Standesamt gegangen, als das erste Kind unterwegs war. Als sie vom Seitensprung erfuhr, war sie gekränkt und wütend. „Ich hätte damals schon gehen sollen“, sagt sie im Nachhinein. Doch sie blieb.

Elf Jahre später war klar: Es funktioniert nicht. Das Paar hatte sich auseinandergelebt. Er verbrachte seine Wochenenden mit Sport, sie war bei den Kindern. Der Sex war flau. Er hatte wieder eine Affäre und zog aus. Das war im November 2016, Laura Werner war damals Anfang 40.

2018 reichte sie die Scheidung ein, gut ein Jahr später wurde die Ehe geschieden. Bis dahin hatte sie Nerven und viel Geld gelassen. „Ich habe allein für die Anwältin fast 10.000 Euro ausgegeben“, erinnert sich die Berlinerin. Für die Gerichtskosten kamen noch einmal 900 Euro dazu. Während im Scheidungsverfahren jeder seinen Anwalt allein bezahlt, werden die Gerichtskosten geteilt. Allerdings muss derjenige, der den Scheidungsantrag stellt, die Gerichtskosten erst einmal in voller Höhe vorstrecken. Und das war sie.

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