
© Weleda/Henning Ross
Weleda-Chefin Tina Müller im Gespräch: „Mit Querdenkern haben wir nichts zu tun“
Tina Müller managte Opel und Douglas – dann wechselte sie zum Naturkosmetikkonzern Weleda. Kann ein anthroposophisch orientiertes Unternehmen wirtschaftlich arbeiten?
Stand:
Frau Müller, der französische Fußballstar Kylian Mbappé hat sich diesen Sommer bei der EM vor dem Elfmeterschießen mit Ihrem Arnika-Öl die Beine massieren lassen. Haben Sie das im Fernsehen verfolgt?
Nein, aber unsere Geschäftsführerin in Großbritannien hat es gesehen und mich sofort informiert. Ich habe mir die Szene dann nachträglich angeschaut.
Native Werbung, unbezahlbar für Sie?
Die beste Werbung. Ich habe das auf LinkedIn geteilt, und der Post ist eine Million Mal aufgerufen worden. Das ist so ähnlich wie bei Hailey Bieber …
… der Frau des Sängers Justin Bieber ...
Sie hat auf TikTok gezeigt, wie sie unsere Creme „Skin Food“ benutzt. Wir waren nicht beteiligt. Die Nachfrage ist sofort kräftig in die Höhe geschossen – wie auch nach Mbappés Massage.
Weleda ist eine eher kleine Firma. Können Sie solche Nachfrageschübe überhaupt bedienen?
Das ist gar nicht so leicht. Ich war vorher bei anderen Kosmetikunternehmen, und da hätte man die nötigen Zutaten einfach auf dem Weltmarkt besorgt. Bei Weleda machen wir das nicht. Wir arbeiten biodynamisch und können nur so viel verarbeiten, wie wir ernten. Wir bauen die Pflanzen in unseren eigenen Heilgärten an, oder Partner tun das nach unseren Qualitätsstandards. Deshalb sind unsere Herstellungskosten auch deutlich höher als bei normalen Kosmetikproduzenten.
- showPaywall:
- true
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- true