zum Hauptinhalt
Sam Altman, Co-Founder und CEO von OpenAI, nimmit im Februar 2025 an einer Podiumsdiskussion in der TU Berlin teil.

© Imago/Jens Schicke

„Werden unser Leben völlig verändern“: ChatGPT-Entwickler Altman kündigt revolutionäre Computer an

Der OpenAI-Chef erwartet eine künstliche Superintelligenz bis 2030. Die Entwicklung werde „sehr steil sein“, sagt Altman. Für den hohen Energiebedarf von KI setzt der 40-Jährige auf Kernkraft.

Stand:

Künstliche Intelligenz (KI) hält scheinbar unaufhaltsam Einzug in den Alltag. In etlichen Bereichen kommt KI bereits zum Einsatz, in noch mehr Feldern wird getestet. Während es einerseits Warnungen vor der Technik gibt, setzen viele große Hoffnungen in KI. Der Chef des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, Sam Altman, hat nun deutlich gemacht, was in welchem Zeitraum kommen wird.

Der 40-Jährige erwartet eine künstliche Superintelligenz bis 2030. In einem Interview mit dem Sender Welt TV sagte er, präzise Vorhersagen auf einen Monat oder ein Jahr seien immer schwierig: „Aber ich würde sicher sagen: Bis Ende dieses Jahrzehnts, also bis 2030, wenn wir dann keine Modelle haben, die außergewöhnlich leistungsfähig sind und Dinge tun, die wir selbst nicht können, wäre ich sehr überrascht.“ Auf jeden Fall werde „die Entwicklung sehr steil sein“.

Du kannst darauf vertrauen, dass der Computer es versteht, es für dich erledigt und sich nur meldet, wenn er Hilfe braucht.

Sam Altman, Chef des ChatGPT-Entwicklers OpenAI

Schon Ende 2026 erwarte er Modelle, „die, wenn wir sie heute schon hätten, uns sehr überraschen würden“. Der OpenAI-Chef sagte weiter: „Ich denke, in vielerlei Hinsicht ist GPT-5 bereits schlauer als ich. Ich denke, auch als viele andere Menschen. GPT-5 kann viele Dinge sehr gut erledigen, aber es kann viele andere Dinge nicht, die Menschen so leicht können.“ Konkret nannte er „Einsicht und Einfallsreichtum“ von Menschen, die äußerst wichtig seien.

Altman gibt mögliche Gefahr durch KI zu

Altman gestand zugleich ein, dass von künstlicher Intelligenz Gefahren ausgehen können. Es gehe dabei um ein enorm leistungsfähiges Werkzeug. „Selbst wenn es keine Absicht oder kein Bewusstsein besitzt, kann es, wenn wir es zu etwas auffordern, Nebenwirkungen haben, die wir nicht verstehen. Deshalb ist es entscheidend, es mit menschlichen Werten in Einklang zu bringen.“

Der Chat-GPT-Erfinder äußerte sich in dem Gespräch auch über seine Pläne für eine revolutionäre Computer-Generation von OpenAI: „Mit der Zeit werden wir eine kleine Familie von Geräten schaffen. Sie werden gut aussehen, aber das ist nicht das Wichtigste. Wichtiger ist: Wenn wir wirklich gute Arbeit leisten, werden sie unsere Arbeit, unser Spielen und unser Leben völlig verändern.“

Altman, der am Dienstag in Berlin mit dem „Axel Springer Award“ ausgezeichnet worden war, beschrieb den Unterschied zu herkömmlichen Computern so: „Im Moment muss man, wenn man eine Aufgabe am Computer erledigen will, viel klicken, zwischen Anwendungen wechseln.“ Ein Versprechen von KI sei: „Du kannst einen komplexen Wunsch äußern, der sich über einen Tag, einen Monat oder sogar ein Jahr erstreckt. Du kannst darauf vertrauen, dass der Computer es versteht, es für dich erledigt und sich nur meldet, wenn er Hilfe braucht.“

Der Nutzer müsse nur eine kurze, komplexe Frage stellen und der Computer erledige den Rest. Altman sagte: „Das würde die Nutzung völlig verändern im Vergleich zum heutigen Starten vieler Apps und ständigen Benachrichtigungen.“

Für den enormen Energieverbrauch für KI setzt Altman auf Kernkraft. Die vergleichsweise hohen Energiekosten in Deutschland bezeichnete er zwar als „Herausforderung für KI“, zeigte sich aber überzeugt, dass man das bewältigen werde.

Deutschland großer Markt für ChatGPT, sagt Altman

Unabhängig von der Situation in Deutschland plädierte der OpenAI-Chef für den Einsatz von Kernkraft: „Ich persönlich glaube, dass Kernenergie – gerade fortschrittliche Kernspaltungstechnologien – zu den vielversprechendsten Energiequellen gehört. Die Welt sollte diesen Weg weiterverfolgen.“

Altman unterstrich in dem Gespräch auch die Bedeutung Deutschlands für sein Unternehmen: „Deutschland ist unser größter Markt in Europa, weltweit unser fünftgrößter. Praktisch alle jungen Deutschen nutzen ChatGPT. KI ist hier – und die Menschen ziehen bereits großen Nutzen daraus.“ (lem)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })