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Mitglieder und Unterstützer der SAG-AFTRA demonstrieren am 8. November 2023 in Los Angeles vor den Paramount Studios während ihres Streiks gegen die Hollywood-Studios (Symbolbild).

© AFP/Robyn Beck

Wieder Streik in Hollywood: Schauspieler und Synchronsprecher für Videospiele legen Arbeit nieder

Die US-Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA hat einen Streik bei Videospielentwicklern angekündigt. Sie fordert Vereinbarungen zum Schutz vor Künstlicher Intelligenz.

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In Hollywood haben die Schauspieler und Synchronsprecher für Videospiele für Freitag einen Streik angekündigt. Die zuständige Gewerkschaft fordert Vereinbarungen mit den Unternehmen zum Schutz der Berufsgruppe vor Künstlicher Intelligenz.

„Wir werden keinem Vertrag zustimmen, der es Unternehmen erlaubt, KI zum Nachteil unserer Mitglieder zu missbrauchen“, erklärte Fran Drescher, Vorsitzende der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA.

Die Gewerkschaft verhandelt bereits seit mehr als anderthalb Jahren ergebnislos mit Videospielentwicklern wie Activision, Disney, Electronic Arts und Warner Bros. Games. „Wenn diese Unternehmen ernsthaft eine Vereinbarung anbieten, mit der unsere Mitglieder leben – und arbeiten – können, werden wir hier sein, bereit zu verhandeln“, führte Drescher aus.

Es ist verblüffend, dass diese Videospielstudios nichts aus den Lektionen des letzten Jahres gelernt haben.

Duncan Crabtree-Ireland, Chefunterhändler der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA

Der letzte Streik der Gewerkschaft SAG-AFTRA gegen die Videospielhersteller hatte im Oktober 2016 begonnen. Der Ausstand zog sich damals fast ein Jahr hin. 

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Die Gewerkschaftsmitglieder sind besorgt über den Einsatz von KI in der Branche. Die Technologie erlaubt es, die Stimme eines Schauspielers oder einer Schauspielerin zu reproduzieren oder die Handlungen eines Stuntman digital nachzubilden.

Motiviert durch den Erfolg eines beispiellosen – und am Ende erfolgreichen – Streiks der Film- und Serienschauspieler im vergangenen Jahr, drängt die SAG-AFTRA nun auf Zugeständnisse der Unternehmen für Schauspieler und Synchronsprecher für Videospiele.

Streiks sorgten für monatelangen Stillstand

„Es ist verblüffend, dass diese Videospielstudios nichts aus den Lektionen des letzten Jahres gelernt haben“, kritisierte der Chefunterhändler der Gewerkschaft, Duncan Crabtree-Ireland. Im vorigen Jahr lag der Betrieb in der Filmbranche wegen monatelangen Streiks fast still.

Hollywoods Drehbuchautoren (WGA) hatten im Mai die Arbeit niedergelegt und erst im Oktober eine Einigung mit den großen Filmstudios für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen erzielt. Der Streik der Schauspielergewerkschaft, unter anderem für höhere Löhne und Schutz vor dem regellosen Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), lief von Juli bis November.

Es war das erste Mal seit mehr als 60 Jahren, dass Autoren und Schauspieler gleichzeitig gestreikt hatten. Der Ausstand hatte die Produktion von Filmen und Serien über Monate verzögert. 

Die Videospielentwickler zeigten sich „enttäuscht“, dass die Gewerkschaft nicht weiter verhandeln wolle, obwohl eine Einigung bereits in Sicht gewesen sei. Das bisherige Angebot der Unternehmen beinhalte „historische Lohnerhöhungen“ und „bedeutenden Schutz“ im Bereich KI, sagte eine Sprecherin. (AFP/dpa)

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