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Die Logos von Deepseek und OpenAI (Symbolbild)

© REUTERS/Dado Ruvic

Update

20 Tage Zeit für Antwort: Italien fordert Informationen zur Verwendung von Nutzerdaten bei Deepseek

Die italienische Regierung will von dem Unternehmen wissen, ob die Daten der Nutzer auf Servern in China gespeichert werden und welche Daten es genau sind.

Stand:

Die italienische Datenschutzbehörde hat sich mit Fragen zur Verwendung von Nutzerdaten durch sein KI-Prgramm an das chinesische Unternehmen Deepseek gewandt.

Sie frage sich angesichts des hohen Risikos für die Daten von Millionen von Menschen, „welche personenbezogenen Daten aus welchen Quellen und zu welchen Zwecken gesammelt werden“, erklärte die Behörde am Mittwoch. Auch wollte sie von dem Unternehmen wissen, ob die Daten der Nutzenden auf Servern in China gespeichert werden.

Die italienische Datenschutzbehörde will nun unter anderem wissen, welche Informationen genutzt wurden, um das Programm zu trainieren. Das Unternehmen aus dem chinesischen Hangzhou habe 20 Tage Zeit für eine Antwort.

Italien sperrte 2023 als erstes westliches Land die generative KI ChatGPT des US-Unternehmens OpenAI für einige Wochen. Die Datenschutzbehörde kritisierte damals, dass OpenAI keine Rechtsgrundlage für das massenhafte Sammeln und Speichern personenbezogener Daten habe, mit denen der ChatGPT zugrunde liegende Algorithmus trainiert werde. Es verwies auch auf mangelnde Klarheit darüber, wessen Daten gesammelt würden.

Aber das ist nicht die einzige Herausforderung der Deepseek-Macher. Der ChatGPT-Entwickler OpenAI und sein Partner Microsoft gehen einem Bericht zufolge dem Verdacht eines Datenklaus durch chinesische Konkurrenz nach.

Sicherheitsexperten von Microsoft hätten im vergangenen Herbst den Abfluss großer Datenmengen über eine Schnittstelle der OpenAI-Software beobachtet, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag (Ortszeit).

Es gibt stichhaltige Beweise, dass DeepSeek Informationen aus den KI-Modellen von OpenAI destilliert hat.

David Sacks, Trumps Regierungsbeauftragter für Künstliche Intelligenz

Die Verantwortlichen hierfür stünden mutmaßlich mit dem chinesischen Start-up DeepSeek in Verbindung. Dessen kostengünstige und dennoch technologisch hochwertige Künstliche Intelligenz (KI) hatte die Branche zu Wochenbeginn in Aufregung versetzt.

David Sacks, der die KI-Politik des US-Präsidenten Donald Trump koordiniert, bezeichnete den Diebstahl geistigen Eigentums in einem TV-Interview als möglich. „Es gibt stichhaltige Beweise, dass DeepSeek Informationen aus den KI-Modellen von OpenAI destilliert hat.“

OpenAI äußerte sich auf Anfrage ähnlich und betonte, dass chinesische und andere Firmen ständig versuchten, die KI-Programme der führenden Entwickler aus den USA zu kopieren. Den Namen DeepSeek nannte OpenAI nicht.

„Wir ergreifen Gegenmaßnahmen, um unser geistiges Eigentum zu schützen“, teilte der ChatGPT-Entwickler weiter mit. „Für die Zukunft ist von entscheidender Bedeutung, dass wir eng mit der US-Regierung zusammenarbeiten, um die leistungsfähigsten Modelle bestmöglich vor den Bemühungen von Gegnern und Konkurrenten zu schützen, US-Technologien zu übernehmen.“

Microsoft wollte sich zu der möglichen Wirtschaftsspionage nicht äußern. DeepSeek war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. (Reuters, AFP)

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