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Wirtschaft: Wirtschaft in Berlin-Brandenburg kommt in Fahrt

Bessere Stimmung in der Industrie Aber: Keine neuen Jobs in Sicht

Berlin (brö). Die Unternehmen in Berlin und Brandenburg blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Wie aus einer Umfrage hervorgeht, die die vier Industrie und Handelskammern (IHK) der Region am Dienstag in Berlin vorstellten, beurteilen 1600 Betriebe ihre aktuelle Lage besser als vor einem Jahr. Der Index für die Geschäftserwartungen in den kommenden Monaten verbesserte sich von minus zwölf Punkten in 2003 auf plus drei Punkte in diesem Jahr. „Die Talsohle ist durchschritten“, sagte Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der Berliner IHK. Die Region stehe am Beginn einer Erholung, der Arbeitsmarkt werde aber vorerst kaum profitieren.

Die Wirtschaftsleistung in der Hauptstadt werde dank des weltweiten Aufschwungs in diesem Jahr um 0,5 Prozent steigen, sagte Eder. Die Entwicklung sei „kein Strohfeuer, aber auch noch kein nachhaltiger Aufschwung“. Im vergangenen Jahr war das Berliner Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent geschrumpft. Dies gehe vor allem auf das Konto der Industrie. „Sie ist auf dem besten Weg, wieder zur Konjunkturlokomotive der Region zu werden“, befand der IHK-Mann. Unterstützung komme dabei vom Dienstleistungssektor. Die Sorgenkinder seien dagegen die Baubranche und der Handel. Insgesamt kalkulieren 19 Prozent der Firmen, für 2004 wieder mit Investitionen – im vergangene Jahr waren es nur elf Prozent.

Die Erwartungen der Firmen in den vier IHK-Regionen unterscheiden sich allerdings stark. Während in Berlin 36 Prozent der Unternehmen in den kommenden Monaten bessere Geschäfte erwarten und nur 25 Prozent schlechtere, ist der Trend in den Bereichen Frankfurt (Oder) und Cottbus ein anderer: Nur 16 Prozent gehen im Osten Brandenburgs von einer Verbesserung aus, in Cottbus sind es 17 Prozent – dafür erwarten 37 und 39 Prozent, dass sich die Lage verschlimmert. Dennoch machte IHK-Hauptgeschäftsführer Eder einen „Hauptstadteffekt“ aus, der bis weit nach Brandenburg Impulse bringe.

Für den Arbeitsmarkt werde der leichte Aufschwung aber vorerst keine Entspannung bringen, hieß es. Derzeit planten nur 13 Prozent der Betriebe, das Personal aufzustocken, dagegen wollen 31 Prozent weitere Arbeitsstellen abbauen. Daran änderten auch die Arbeitsmarkt-Reformen der Regierung nichts – außer den Minijobs finde keines der neuen Beschäftigungsinstrumente bei den Unternehmen Anklang.

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