
© Arne Dedert/dpa
Ifo-Schätzung für Dezember: Zahl der Kurzarbeiter ist deutlich gestiegen
Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit ist im letzten Monat des Jahres 2021 auf 2,6 Prozent gestiegen. Besonders betroffen waren Gastgewerbe und Einzelhandel.
Stand:
Die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland ist inmitten der neuen Corona-Welle kräftig gestiegen. Im Dezember nahm sie auf 879.000 Menschen zu, von 712.000 im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch auf Basis seiner Unternehmensumfragen und Zahlen der Bundesagentur für Arbeit schätzte. Das sind nun 2,6 Prozent der Beschäftigten, nach 2,1 Prozent im November.
"Die wachsenden Corona-Zahlen vergrößerten insbesondere die Kurzarbeit im Gastgewerbe und im Einzelhandel", sagte Ifo-Forscher Sebastian Link. Beide Bereiche sind von den Corona-Auflagen besonders betroffen. Mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs wie Supermärkte und Drogerien dürfen etwa nur Geimpfte oder Genesene (2G) die Läden betreten.
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Das Gastgewerbe verzeichnete demnach einen Anstieg von 75.000 auf 126.000. Im Einzelhandel stieg die Zahl der Kurzarbeitenden von 23.000 auf 53.000. Besonders hoch lag sie in der Autobranche mit 17,6 Prozent oder 166.000 Beschäftigten. In der Industrie insgesamt wuchs die Zahl von 381.000 auf 390.000 Beschäftigte (5,6 Prozent).
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"Das ist eine Folge der zunehmenden Lieferengpässe", sagte Link. Die Industrie sitzt zwar auf einem rekordhohen Auftragsberg, kann diesen aber kaum abarbeiten, weil wichtige Teile wie Halbleiter fehlen.
Vor Ausbruch der Corona-Krise in Deutschland lag die Zahl der Kurzarbeitenden im Februar 2020 bei 134.000. Im März sprang sie dann auf 2,6 Millionen nach oben und erreichte im April 2020 schließlich den Rekordwert von sechs Millionen. "Das hatte es zuvor noch nie gegeben, nicht einmal in der Finanzkrise 2008", so die Münchner Wirtschaftsforscher.
Viele Experten gehen davon aus, dass die Wirtschaft wegen der derzeit starken Ausbreitung der Omikron-Variante im laufenden ersten Quartal schrumpfen wird. Das könnte die Zahl der Kurzarbeitenden nochmals erhöhen. (Reuters)
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