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BÖRSEN Ausblick: Zeit zum Luftholen

Frankfurt am Main - Drei Tage in Folge mit sinkenden Kursen: Das gab es an der Börse und im Deutschen Aktienindex Dax seit Monaten nicht mehr. Die vor Wochenfrist noch in den Blick geratene Schwelle von 10 000 Punkten ist vorerst kein Thema mehr.

Frankfurt am Main - Drei Tage in Folge mit sinkenden Kursen: Das gab es an der Börse und im Deutschen Aktienindex Dax seit Monaten nicht mehr. Die vor Wochenfrist noch in den Blick geratene Schwelle von 10 000 Punkten ist vorerst kein Thema mehr. Im Gegenteil: Am Freitag ging es um knapp 2,5 Prozent runter auf 9392 Punkte. Auf Wochensicht hat der Dax 3,6 Prozent verloren. Der Ärger hält sich bei Händlern und Analysten freilich in Grenzen. Im Gegenteil. „Endlich holen wir mal ein wenig Luft“, sagt Christian Schmidt von der Landesbank Hessen- Thüringen. „Das ist kein Beinbruch, sondern normal.“ Die Korrektur sei überfällig, der Aufwärtstrend aber weiter intakt.

Das Umfeld spricht weiter für Aktien. Die Zinsen sind niedrig und werden es bleiben, auch wenn die US-Notenbank Fed in der anstehenden Woche die geldpolitischen Zügel weiter anzieht, wie Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner erwartet. In der letzten Sitzung unter der Regie des scheidenden Präsidenten Ben Bernanke werde sie den Umfang der monatlichen Wertpapierkäufe um weitere zehn auf 65 Milliarden Dollar senken. Im Dezember waren es noch 85 Milliarden Dollar. Gleichwohl: Die Geldschleusen macht die Fed bei weitem nicht dicht, jeden Monat fließt weiter eine gigantische Summe an Banken und auf die Finanzmärkte. Das Geld sucht nach attraktiver Anlage. Auch in Europa und in Deutschland.

Dabei spricht auch die Dividende für deutsche Papiere. 17 von 30 Dax-Firmen werden sie anheben, heißt es bei der Commerzbank. Das führt bei vielen Aktien zu Renditen von mehr als 2,5, in der Spitze sogar zu 4,6 Prozent. Damit „schlagen“ sie Sparkonten, Tagesgeld und Bundesanleihen deutlich. Trotzdem wird die Vorsicht größer. Christian Kahler von der DZ Bank sieht bei Aktien zwar noch keine Blase, aber eine leichte Überhitzung und zu viel Euphorie. Von Aktienkäufen rät er derzeit ab. Auch Martin Hüfner vom Vermögensverwalter Assenagon hält Aktien im Moment für deutlich überbewertet. Anleger sollten auf die Konjunkturdaten schauen, sie seien derzeit für die Börse entscheidend. In Europa geht es zwar aufwärts, in China aber stockt es. Die Daten reichten, so Hüfner, nicht aus, noch einmal so gute Aktienjahre zu begründen wie 2012 und 2013.

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