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Der Eisberg A23a gilt als weltweit größter Eisberg (Archivbild vom 16. Januar 2024).

© AFP/Eyos Expeditions/Richard Sidey/Archiv

A23a ist rund 4,5-mal so groß wie Berlin: Größter Eisberg der Welt driftet ins offene Meer ab

Vor fast vier Jahrzehnten löste sich der Koloss vom antarktischen Schelfeis. Seither bewegte er sich kaum nennenswert vom Fleck. Nun aber gleitet er davon, wie Satellitenaufnahmen zeigen.

Stand:

Der wohl größte Eisberg der Welt ist Jahrzehnte nach seinem Abbrechen vom antarktischen Schelfeis auf dem Weg nach Norden. Das teilte das Polarforschungsinstitut British Antarctic Survey mit.

Der Eisberg A23a hatte sich 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis in der Antarktis gelöst, hing aber noch jahrzehntelang am Meeresboden fest. Nach dem Loslösen im Jahr 2000 blieb er in zirkulierenden Meeresströmungen gefangen.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte die europäische Weltraumagentur Esa unter Berufung auf Satellitenbilder mitgeteilt, dass sich der Eisberg vergleichsweise schnell von antarktischen Gewässern wegbewegt. Nun ist er endgültig entkommen, wie auf Satellitenaufnahmen zu sehen ist.

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Der Eisberg ist rund 4000 Quadratkilometer groß, rund 4,5-mal so groß wie Berlin. Wellen und Witterung haben riesige Bögen und höhlenartige Vertiefungen in den Koloss gemeißelt, wie Aufnahmen von einem Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions zeigten.

Erwartet wird, dass sich A23a in Richtung der Insel Südgeorgien bewegen wird. Dort werde er auf wärmeres Wasser stoßen, in kleinere Eisberge zerbrechen und letztlich schmelzen, hieß es in der Mitteilung. 

„Wir sind gespannt, ob er denselben Weg einschlagen wird wie andere große Eisberge, die vom antarktischen Schelfeis abgebrochen sind. Und noch wichtiger: Welche Auswirkungen wird dies auf das lokale Ökosystem haben?“, wurde der Ozeanograph Andrew Meijers zitiert.

Der größte Anteil des globalen Landeises ist in der Antarktis gebunden. Der Kontinent ist fast vollständig mit Eis bedeckt, das an seiner mächtigsten Stelle fast 4800 Meter dick ist. Würde all das Landeis dort aufgrund der Erderwärmung abschmelzen, so würde der Meeresspiegel global durchschnittlich um 58 Meter ansteigen, was allerdings mehr als 10.000 Jahre dauern würde.

Ein komplettes Abschmelzen wird in der Forschung zwar nicht erwartet. Doch das Verhalten des antarktischen Eises bei einem weiteren Temperaturanstieg ist noch nicht gut genug verstanden, um genau zu prognostizieren, was in Zukunft passieren wird. (dpa, Tsp)

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