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Krauskopfpelikan im Zoo Leipzig (Bild vom 19. November 2022).

© Imago/STAR-MEDIA/Michael Schöne/Archiv

Ausbruch der Vogelgrippe: Leipziger Zoo tötet sämtliche Krauskopfpelikane

Noch zur Wochenmitte waren Tests beim gesamten Vogelbestand negativ ausgefallen. Doch dann verendete ein Krauskopfpelikan an der Vogelgrippe. Vom Veterinäramt kommt eine drastische Anordnung.

Stand:

Wegen eines Ausbruchs der Aviären Influenza (Vogelgrippe) sind im Leipziger Zoo sämtliche Krauskopfpelikane (Pelecanus crispus) getötet worden.

Zunächst sei ein Krauskopfpelikan an dem Virus gestorben, teilte der Zoo am Freitag in der sächsischen Stadt mit. Ein weiteres Tier sei zudem erkrankt.

Daraufhin habe das Veterinäramt zum Schutz des übrigen Vogelbestands im Zoo die Tötung der verbliebenen sieben Pelikane angeordnet. Mit dem Schritt solle eine Weiterverbreitung des Virus ausgeschlossen werden, hieß es.

Nach Angaben des Zoos hatte eine Testung bei mehr als 350 Vögeln noch zur Wochenmitte negative Laborergebnisse geliefert. „Die Entwicklung binnen Wochenfrist zeigt, wie tückisch und gefährlich dieses Virus ist“, erklärte Zoodirektor Jörg Junhold.

Demnach hatte eine Ausnahmegenehmigung vom allgemeinen Tötungsgebot im Fall des Auftretens von Vogelgrippe die Tötung der Pelikangruppe möglich gemacht.

„Der Verlust der Pelikane ist bitter, aber notwendig. Wir werden weiterhin alles tun, um unseren Bestand und den Zoo zu schützen. Wir sind uns sicher, dass unsere Gäste die Maßnahmen ebenso mittragen und uns weiterhin unterstützen“, sagte Junhold. 

Betroffene Bereiche weiter besuchbar

Demnach sind die betroffenen Bereiche für Zoogäste weiter über Desinfektionsmatten an den Ein- und Ausgängen zugänglich. Zudem werde der Teich der Krauskopfpelikane geleert und der anfallende Schlamm entsorgt.

Bundesweit sind wegen der aktuellen Ausbreitung der Seuche bereits mehr als 1,5 Millionen Tiere getötet worden. Schwerpunkt dabei ist Niedersachsen, wo es viele sehr große Geflügelbetriebe gibt.

Die hochansteckende Vogelgrippe – auch Geflügelpest genannt – wird vor allem durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln übertragen und breitet sich aktuell in Europa rasch aus. In Spanien, Großbritannien, Frankreich und einigen Bundesländern gilt deshalb derzeit Stallpflicht für Geflügelbetriebe.

Das Vogelgrippe-Virus H5N1 war erstmals 1996 aufgetaucht und zirkuliert zuvorderst in Geflügelzuchtbetrieben und Rinderherden. Die Zahl der Infektionen bei Vögeln stieg seit 2020 exponentiell an – parallel dazu nahm auch die Zahl infizierter Säugetierarten zu, darunter Milchkühe. Fast alle infizierten Vögel sterben an der Krankheit. (AFP)

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