
© dpa/AP/Mammoth Museum at the Russian North-Eastern Federal University telegram channel/Michil Yakovlev
„Außergewöhnlich gut erhalten“: Forscher entdecken 50.000 Jahre altes Baby-Mammut in Sibirien
Ein seltener Fund im russischen Permafrostboden: Ein Forscherteam in Jakutsk war selbst überrascht über den guten Zustand des Mammut-Fossils. Es erhofft sich neue Erkenntnisse.
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Russische Forscher haben in Sibirien die Überreste eines 50.000 Jahre alten und „außergewöhnlich gut erhaltenen“ Baby-Mammuts entdeckt. Vom Zustand des Fossils „waren wir alle überrascht“, erklärte am Montag Anatoli Nikolajow von der Universität in Jakutsk.
Das Mammut sei im sibirischen Permafrostboden entdeckt worden. Kopf, Rumpf, Ohren und Mund seien außergewöhnlich gut und ohne sichtbare Schäden erhalten.
Die Überreste des jungen Mammuts wurden am Montag in Jakutsk präsentiert. Das Fossil ist Angaben der Universität zufolge 180 Kilogramm schwer, 1,20 Meter hoch und etwa zwei Meter lang. „Jana“, wie das Mammut nach dem Fluss in der Nähe des Fundortes benannt wurde, wurde laut Schätzungen der Forscher rund ein Jahr alt. Das exakte Alter und weitere Daten sollen durch genauere Untersuchungen bestimmt werden.

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„Jana“ ist den Forschern zufolge das am besten erhaltene Mammut-Fossil der Welt. Die Forscher erhoffen sich von dem „einzigartige Fund“ unter anderem Informationen über die Entwicklung von Mammuts, ihre Anpassungsfähigkeiten und ihren Lebensraum.
Das Fossil wurde der Universität zufolge in diesem Sommer auf dem Gelände der Forschungsstation Batagaika gefunden, auf dem bereits zuvor Überreste prähistorischer Tiere ausgegraben wurden. In der entlegenen Region Jakutien im Nordosten Russlands hat der Permafrostboden die Urtiere über lange Zeiträume konserviert.
Überreste des vor rund 10.000 Jahren ausgestorbenen Mammuts sind vor allem in den Frostböden in Sibirien und Kanada erhalten geblieben. Es war in der Eiszeit ein wichtiges Jagdtier für die Menschen, die es auf Höhlenzeichnungen und als Skulpturen aus Mammut-Elfenbein verewigt haben.
Charakteristisch für den Eiszeit-Elefanten sind die bis zu fünf Meter langen, gebogenen Stoßzähne. Diese dienten überwiegend zur Nahrungssuche unter der dicken Schneedecke, wie Forscher heute annehmen.
Die Riesen waren Pflanzenfresser, wie Nahrungsreste aus den Mägen ausgegrabener Mammut-Kadaver gezeigt haben. (AFP, dpa)
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