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Kakaobohnen enthalten Cadmium.

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Belastete Bohnen: Ob Kakao Cadmium enthät, lässt sich jetzt genauer messen

Eine Forschungsgruppe stellt erstmals fest, dass sich das giftige Schwermetall Cadmium vor allem in der Schale der Kakaobohne befindet.

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Schokolade macht glücklich. Doch die Quelle dieses Glücks, die Kakaobohne, enthält nicht nur wichtige Spurenelemente. Kommen im Boden des Anbaugebiets der Pflanze Schwermetallen vor, nimmt die Bohne auch diese mit auf. So auch das giftige Element Cadmium.

Ob eine Kakaobohne mit Cadmium belastet ist, wurde bislang auf invasive Weise – also durch Probenentnahme – gemessen. Dabei war nicht festzustellen, wo genau sich das Cadmium in der Bohne ansammelt. Ein Team aus Toxikolog:innen und Physiker:innen der Technische Universität Berlin (TU) und vom Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) ist es nun gelungen, die Cadmiumkonzentration der Bohnen so zu messen, dass die diese dafür nicht zerstört werden muss. Der Trick: eine Methodenkombination von Röntgentechnologie.

Das Team um Ioanna Mantouvalou (HZB) und Claudia Keil (TU) konnte im Experiment zeigen, dass sich das Cadmium insbesondere in der Schale der Kakaobohne befindet. Bisher habe es zur Lokalisierung nur wenige Erkenntnisse gegeben, sagte Mantouvalou. Mithilfe von BESSY ll – einem Elektronenspeicherring, der durch helle Röntgenblitze Vorgänge innerhalb von Materialien sichtbar macht – konnte die Verteilung des Schwermetalls sichtbar gemacht werden.

Die getesteten Kakaoproben zeigten durchschnittlich eine Belastung von 4,2 mg/kg Cadmium. Der europäische Grenzwert liegt bei 0,1-0,8 mg/kg. Das Schwermetall gilt als krebserregend. Für die Elementverteilung innerhalb der Bohne spiele zudem die Röstung eine Rolle, sagt Mantouvalou. Hier biete sich ein Ansatz für weitere Forschung: Als nächste ließen sich verbesserte Verarbeitungsschritte prüfen, um die Cadmium-Belastung zu verringern, hieß es vonseiten des HZB.

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