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Menschen in Istanbul verbringen aus Angst vor einem weiteren Erdbeben die Nacht außerhalb ihrer Häuser in Parks und auf Freiflächen.

© imago/CTK Photo/IMAGO/Pavel Nemecek

Tagesspiegel Plus

„Das Mega-Beben ist überfällig“: Wie riskant ist eine Reise nach Istanbul derzeit?

Der Geophysiker Oliver Heidbach warnt vor einem extrem starken Erdbeben und möglichen Tsunamis im Großraum Istanbul. Was das für die Millionenmetropole – und für Reisende – jetzt bedeutet.

Stand:

Herr Heidbach, wie riskant ist es derzeit, nach Istanbul zu reisen, wie groß ist die Gefahr für die Bewohner der Stadt?
Das Risiko in der Region ist derzeit höher als früher, weil dort die tektonischen Platten in Unruhe geraten sind. Das muss jeder für sich selbst einschätzen, ob er das zum Anlass nimmt, nicht dorthin zu reisen. Die Menschen vor Ort können dem nicht so einfach ausweichen.

Erst in den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob sich alles wieder beruhigt und es wieder zu einer stabilen Situation kommt, wie es jetzt auf Santorin der Fall ist. Oder ob die Beben Vorboten eines sehr großen Erdbebens sind, das eine Stärke von bis zu 7,4 erreichen kann. Das hätte katastrophale Folgen für die gesamte Region.

Sollte das Knistern in den nächsten Wochen wieder zunehmen, könnte dies ein Zeichen für ,The Big One’ sein.

Oliver Heidbach Helmholtz-Zentrum für Geoforschung Potsdam (GFZ)

Wann wird mit diesem Mega-Beben gerechnet in fünf, 100 oder in 1000 Jahren?
In den Jahren 1509 und 1766 ereigneten sich in der Region zwei große Erdbeben. Grob gerechnet ist in diesem Bereich alle 250 Jahre mit einem starken Beben zu rechnen. Das wäre also 2016 wieder der Fall gewesen. Wir wissen daher, dass dieses große Erdbeben bereits überfällig ist.

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