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Demografin Jennifer Sciubba im Gespräch: „Viele haben das Gefühl, dass ihr Leben auch ohne Kind komplett wäre“
Die weltweite Geburtenrate fällt und fällt. Am Wohlstand eines Landes liegt das aber nur bedingt, hat die Demografin Jennifer Sciubba herausgefunden – und auch, warum es der Politik so schwerfällt, gegenzusteuern.
Stand:
Frau Sciubba, Sie sind Demografin. 1950 bekam eine Frau im weltweiten Durchschnitt noch 4,84 Kinder, 2021 waren es 2,23, Ende des Jahrhunderts sollen es nur noch 1,59 sein. Viele besorgt das. Aber für den Planeten sind das angesichts von Klimakrise und Überbevölkerung doch gute Nachrichten, oder?
Das Bevölkerungs-Umwelt-Argument ist zwar wichtig, aber so zu tun, als sei es das bedeutendste, finde ich problematisch. Die Art und Weise, wie wir zum Beispiel in den USA leben, unser Konsumverhalten, wie wir Familien, Alte und Kinder behandeln: All das hat nur bedingt etwas mit der Zahl der Menschen zu tun. Eine exakt gleich große Nation kann anderswo komplett anders organisiert sein.
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