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Deutscher Akademischer Austauschdienst: Bund plant Millionen-Kürzung beim Wissenschaftsaustausch
Beim internationalen Wissenschaftsaustausch plant der Bund erneut starke Kürzungen. Davon könnten Stipendien für Studierende und Promovierende betroffen sein.
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Bereits im vergangenen Jahr gab es große Proteste, als die Bundesregierung mehrere Millionen Euro beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) sparen wollte. Die Pläne wurden damals zurückgenommen, doch jetzt versucht es die Bundesregierung offenbar wieder. Entgegen dem Koalitionsvertrag plant sie im kommenden Jahr erneut Kürzungen in Millionenhöhe beim DAAD. Das geht aus einer Antwort des Außenministeriums auf eine Anfrage der Unions-Bundestagsfraktion hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland vorliegt.
Der DAAD finanziert weltweit Stipendien für Studierende. Laut Bericht soll die Grundförderung des DAAD 2024 um knapp sieben auf 215,3 Millionen Euro sinken. Im Koalitionsvertrag der Ampelparteien wurde dagegen für derartige Institutionen eine jährliche Anhebung des Budgets um drei Prozent vereinbart. Auch die Förderung der Alexander-von-Humboldt-Stiftung (AvH), die ebenfalls Stipendien vergibt, soll gekürzt werden - und zwar um rund zwei auf 54,3 Millionen Euro.
Im vergangenen Jahr sollte der DAAD in einer ähnlichen Größenordnung Mittel einsparen. Als Folge kündigte die Organisation damals unter anderem das Aus für 6000 Stipendien an. Als Reaktion schilderten viele ehemalige Stipendiaten ihre wissenschaftlichen Auslandsaufenthalte und forderten eine Rücknahme der Kürzungen – mit Erfolg.
Der DAAD hat unter Einbeziehung von EU-Programmen 2022 rund 14.000 Studierende gefördert. Er ist damit die weltweit größte Förderorganisation seiner Art. Auch jetzt wären von den Kürzungen unter anderem die Vergabe von Studien- und Promotionsstipendien für ausländische Studierende, Promovierende und Forschende betroffen.
Die Union kritisierte die Pläne scharf und forderte eine Korrektur. Der CDU-Bildungsexperte Alexander Föhr warf der Ampelkoalition Wortbruch vor. Sie tue das Gegenteil vom dem, was sie versprochen haben. „Wir befinden uns mitten im globalen System- und Technologiewettbewerb. Der Bedarf an Fachkräften und Spitzenwissenschaftlern war nie größer“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk. (tiw/epd)
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