zum Hauptinhalt
schwangere-ubergrosse-frau-entspannt-sich.jpg

© freepik

Tagesspiegel Plus

„Es ist ein Dilemma“: Die Risiken und Vorteile der Abnehmspritze für Frauen

Das Risiko für Fehlgeburten, Diabetes und Bluthochdruck erhöht sich laut einer Studie, wenn Frauen das Medikament vor oder während der Schwangerschaft absetzen. Was tun?

Stand:

Was kann schon schiefgehen? Sie zügelt den Appetit, lässt die Pfunde purzeln, lindert Folgeerkrankungen von Übergewicht, steigert vermutlich sogar die Fruchtbarkeit und hat kaum ernsthafte Nebenwirkungen: Die „Abnehmspritze“ – salopp für Semaglutid und andere Glucagon-like-Peptid-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA) gilt vielen als Wundermittel. Kein Wunder also, dass immer mehr Frauen, die weit mehr als Männer unter dem Druck des Schlankheitsideals stehen, sich das Medikament besorgen oder verschreiben lassen.

Wie risikoarm insbesondere eine lange andauernde Behandlung mit der Abnehmspritze jedoch tatsächlich ist, untersuchen Wissenschaftler erst noch. Vor allem über die Verträglichkeit während der Schwangerschaft fehlen nach wie vor aussagekräftige Daten, nicht zuletzt, weil die klinischen Studien aufwendig, heikel und teuer sind. Daher wird das Mittel in der Regel abgesetzt, sobald eine Schwangerschaft geplant ist oder der Schwangerschaftstest plötzlich positiv ist.

Wenn die Therapie abrupt abgesetzt wird, kann es zu einer starken Gewichtszunahme und einer akuten Verschlechterung des Glukosestoffwechsels kommen, was mit einem höheren Risiko für Komplikationen und negativen Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes einhergeht.

Alexandra Kautzky-Willer, Leiterin des Bereichs Gender Medicine in der Abteilung Endokrinologie und Stoffwechsel der Medizinischen Universität Wien

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })