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„Ein Aggressor wie Putin ist schwer zu saturieren“: Ist der Ukraine-Plan für Europa so gefährlich wie der Versailler Vertrag?
Der US-Plan für die Ukraine wird als „zweites Versailles“ und „Diktatfrieden“ kritisiert. Welche Folgen hätte ein voreilig ausgehandelter Frieden? Forschende ziehen Parallelen zur Geschichte.
Stand:
Der Ukraine und Europa drohe ein „zweites Versailles“, wenn es nicht gelinge, die USA doch noch zu Änderungen am 28-Punkte-Plan zu bewegen. Mit dieser Warnung vor einem möglichen „Diktatfrieden“ und dem Verlust der inneren und äußeren Stabilität richtet sich der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) an die europäischen Partner. Die Europäer müssten „alles daransetzen“, den US-Plan zu verändern, sagte Gabriel dem Tagesspiegel.
Der Versailler Friedensvertrag von 1919 legte Deutschland nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg harte Gebietsverluste, Reparationen und militärische Einschränkungen auf – beschlossen von den Siegermächten, ohne deutsche Mitsprache. Viele Deutsche empfanden ihn als demütigend, was zu politischer Radikalisierung und langfristig zur Destabilisierung Europas beitrug.

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Doch wie belastbar ist der historische Vergleich des aktuellen 28-Punkte-Plans mit dem Versailler Vertrag tatsächlich – und erscheinen Gabriels Befürchtungen einer möglichen Destabilisierung Europas im historischen Kontext realistisch?
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