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Vier Hände mit Stimmzetteln über einer Wahlurne (Illustration).

© Getty Images/iStockphoto/Panorama Images

Tagesspiegel Plus

Blau wählen, obwohl es wehtut?: Wie wir uns beim Wählen selbst austricksen

Warum wählen auch Migranten und Queere die AfD? Weil wir alle nach dem Prinzip „Soziale Identität schlägt inhaltliche Argumente“ entscheiden. Wer meint, davon unberührt zu sein, ignoriert die menschliche Psyche.

Stand:

Nur weil etwas unwahrscheinlich ist, heißt das nicht, dass es nicht passiert. Menschen mit Migrationsgeschichte oder queere Personen wählen eher selten AfD. Ausgeschlossen ist das aber nicht, im Gegenteil.

Die „Remigrationspartei“ hat nicht nur migrantische Mitglieder, sondern auch eine lesbische Kanzlerkandidatin, obwohl die Partei als queerfeindlich gilt. Wie kann das eigentlich sein?

„In einer Demokratie entscheidet jeder und jede selbst, was für ihn oder sie wichtig ist – ob Sozialausgaben, eine niedrige Inflationsrate oder wirtschaftliche Stabilität“, sagt Christopher Anderson, Politikwissenschaftler an der London School of Economics.

Wahlberechtigte haben demnach nachvollziehbare Gründe für ihre Entscheidung, allerdings sind es nicht immer solche, die sich aus der sozialen Gruppe ergeben, in die die Gesellschaft sie einordnet. Das kann dazu führen, dass sie Parteien unterstützen, die gegen die Interessen dieser Gruppe handeln.

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