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Erster schwerer Fall in den USA: Patient mit Vogelgrippe ins Krankenhaus eingeliefert
Zum ersten Mal wurde in den USA ein schwerer Fall von Vogelgrippe diagnostiziert. Die Gesundheitsbehörden sehen jedoch keinen Grund zur Beunruhigung.
Stand:
Im südlichen US-Bundesstaat Louisiana ist ein Mensch mit einem schweren Fall von Vogelgrippe ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wie die Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mitteilte, handelt es sich um den ersten schweren Fall der Viruserkrankung in den USA. Der Patient habe Kontakt mit kranken und toten Vögeln gehabt.
Eine Genanalyse habe ergeben, dass er mit dem H5N1-Virus infiziert wurde, hieß es weiter. Die gleiche Virus-Variante 2.3.4.4b Genotyp D1.1 habe im nordwestlichen Bundesstaat Washington sowie im benachbarten Kanada zu Infektionen bei Menschen geführt. Ein Teenager im kanadischen British Columbia musste ebenfalls nach der Infektion mit 2.3.4.4b Genotyp D1.1 im Krankenhaus behandelt werden. Diese Variante sei von jener zu unterscheiden, die in mehreren Zuchten von Milchkühen und Vögeln entdeckt worden seien.
Die nun in Louisiana schwer erkrankte Person sei über 65 Jahre alt und habe gesundheitliche Probleme, sagte Emma Herrock, Kommunikationsdirektorin des Gesundheitsministeriums von Louisiana, gegenüber „Stat News“. Der Mann befinde sich in einem kritischen Zustand und leide an einer schweren Atemwegserkrankung.
Nach Angaben der Behörde CDC wurden in den USA seit April 2024 nunmehr 61 Infektionen mit dem Vogelgrippevirus beim Menschen festgestellt. Alle anderen Patienten hätten allerdings nur milde Symptome gezeigt. In den meisten Fällen handelte es laut Stat News um Personen, die in Milchviehbetrieben arbeiteten oder eingestellt wurden, um infizierte Geflügelbestände zu räumen.
Die CDC wies zudem darauf hin, dass bisher keine Übertragung von Mensch zu Mensch festgestellt worden sei. Der nun in Louisiana aufgetretene Fall ändere nichts an der Einschätzung des aktuellen Risikos durch das Vogelgrippe-Virus für die öffentliche Gesundheit, das als gering eingestuft werde.
Übergewicht, Asthma, chronische Lungenerkrankungen, Diabetes, Herz-, Nieren- oder Leberkrankheiten und andere Vorerkrankungen können das Risiko einer schweren Grippeerkrankung laut den Behörden erhöhen.
Das Vogelgrippevirus H5N1 war erstmals 1996 aufgetaucht. Die Zahl der Infektionsherde bei Vögeln stieg seit 2020 exponentiell an – parallel dazu nahm auch die Zahl infizierter Säugetierarten zu, darunter Milchkühe. Fast alle infizierten Vögel sterben an der Krankheit. (mica, AFP)
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