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Shane McCracken, Gründer der Begegnungsplattform "I'm a scientist, get me out of here" für Schüler und Forscher, auf der Falling Walls Konferenz 2018.

© Florian Gaertner/photothek/Falli

Falling Walls Konferenz 2018: Forscher im Schlafanzug

„Ich bin ein Forscher, hol mich hier raus“ ist ein Projekt, dass Schüler und Forscher zusammenbringt. Initiator Shane McCracken im Tagesspiegel-Interview.

Engage ist ein neuer Ableger der „Falling Walls“-Konferenz, der Projekte der Wissenschaftkommunikation fördert. Einer der Preisträger 2018 ist das Projekt „I'm a scientist, get me out of here“. Der Tagesspiegel sprach mit Gründer Shane McCracken.

Sie sagen, wenn Sie Forscher mit Schülern zusammenbringen, machen alle Kids mit, im Gegensatz zu den 20 Prozent, die es sonst sind. Wie geht das?

Wir bringen Schüler und Lehrer online zusammen. Da ist die natürliche Schüchternheit seitens der Schüler nicht so groß. Außerdem ist es ja deren natürliche Kommunikationsumwelt, sie sind „Digital Natives“. Außerdem beobachten wir auch gerade bei den Kids, die anfangs nicht mitmachen wollen, eine Art Magnetismus. Sie beobachten ihre Mitschüler und sehen, wie die von echten Forschern ernstgenommen werden, und ziemlich schnell tippen sie ihre eigene Frage ein.

Passiert es auch, dass der Kontakt dann jenseits der Online-Welt weitergeht?

Das ist nicht Teil des Projekts, aber es gab schon Fälle, dass die Schüler die Wissenschaftler in die Schule eingeladen haben. Und die sind dann auch gekommen.

Haben Sie den Eindruck, dass Wissenschaftler sich eher verpflichtet fühlen, bei so etwas mitzumachen, oder bekommen sie dort auch etwas zurück?

Es hat uns umgehauen zu sehen, wie Forscher von solchen Zusammentreffen profitieren. Die hören diese sehr einfachen und fundamentalen Fragen von 13-Jährigen. Das bringt bei ihnen die Erinnerung zurück, warum sie sich einst überhaupt überlegt haben, Wissenschaftler zu werden – lange bevor sie eine Doktorarbeit über irgendein mikroskopisches Detail einer Sandfliege angefangen haben.

Auch die Schüchternheit ist wohl nicht nur auf Seiten der Schüler zu finden?

Absolut. Ich habe keine Zahlen, aber ich denke, unter Wissenschaftlern fühlt sich weniger als die Hälfte auf einer Bühne wie hier bei der Konferenz wohl. Gerade diese eher Introvertierten unter den Wissenschaftlern lieben es, bei uns mitzumachen, am besten im Pyjama von zu Hause aus.

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