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Eine mobile Startrampe für die atomwaffenfähige Interkontinentalrakete Topol-M wird bei einer Militärparade in Alabino (Russland) präsentiert (Archivfoto vom 24.04.2009).

© dpa/Sergei Ilnitsky

Tagesspiegel Plus

Gefahr einer nuklearen Eskalation: „Ich würde nicht darauf wetten, dass Putin irgendwann zurücksteckt“

Kann es in Europa zum Atomkrieg kommen? Was würde dann konkret passieren? Wäre Deutschland ein Ziel? Die Expertin Sharon K. Weiner im Interview.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat wiederholt betont, dass er bereit ist, Atomwaffen einzusetzen. USA und Nato haben es zumindest nicht ausgeschlossen. US-Präsident Joe Biden spricht von einem dann absehbaren „Armageddon“. Und eine mögliche Trump-Regierung in den USA gilt auf diesem Gebiet als unberechenbar. In Deutschland wird über eine nukleare Bewaffnung der Bundeswehr diskutiert. Wir haben mit der Politikwissenschaftlerin Sharon Weiner, deren Forschungsschwerpunkt Atomwaffenstrategie ist, über mögliche Szenarien einer nuklearen Eskalation gesprochen.

Professor Weiner, wenn Russland anfangen würde, Atomwaffen einzusetzen, vielleicht zuerst eine taktische Waffe in der Ukraine, was könnte darauf folgen?
Niemand weiß das, bevor es passiert, auch nicht diejenigen, die entscheiden müssen, wie sie reagieren sollen. Unserer Vorstellung von Nuklearstrategie liegt die „Eskalationsdominanz“ zugrunde: Wenn dein Feind eine Atomwaffe einsetzt, signalisiert er, dass er fest entschlossen und bereit ist, einen höheren Preis zu zahlen, weil er weiß, dass du ebenfalls über Atomwaffen verfügst. Du hast die Wahl, ob du nachgibst oder mit etwas mehr reagierst.

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