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Bei Feierlichkeiten in Provincetown im US-Bundesstaat Massachussetts haben sich geimpfte Menschen mit Sars-CoV-2 angesteckt.

© Barry Chin/The Boston Globe via Getty Images

Tagesspiegel Plus

Geimpft, infiziert, infektiös?: Was Durchbruchsinfektionen für die weitere Verbreitung des Coronavirus bedeuten

Der Infektiologe Clemens Wendtner über Virenlasten und die Ansteckungsgefahr bei vollständig Geimpften.

Herr Wendtner, bei Feierlichkeiten im US-Bundesstaat Massachusetts kam es Anfang Juli zu einem Superspreader-Event. Nun wurden die Daten zu den infizierten Personen aufbereitet und es zeigt sich Erstaunliches: Von 900 Fällen waren knapp 470 bereits vollständig geimpft – eine sehr hohe Rate an Durchbruchsinfektionen. Was bedeutet das für die Zuverlässigkeit von Impfungen?
Man muss das mit Vorsicht betrachten. Aus der Studie geht nicht hervor, bei welchen Personen Durchbruchsinfektionen auftraten. Es ist durchaus möglich, dass vor allem Menschen infiziert wurden, die bereits früh geimpft wurden. Aus bisherigen Beobachtungen geht hervor, dass der volle Impfschutz bei älteren Menschen oder solchen mit einem geschwächten Immunsystem etwa ein halbes Jahr besteht. Aber auch wenn es nach einer großen Zahl klingt, sind es doch sehr wenige Durchbruchsinfektionen verglichen mit der hohen Zahl an Menschen, die in Massachusetts bereits geimpft sind.

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