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In diesem Monat wurden bereits mehrere Hitzerekorde übertroffen.

© dpa/Jens Büttner

„Hitzewellen sprengen Rekorde“: Nasa prognostiziert Juli 2023 als heißesten Monat seit Jahrhunderten

Der Chef-Klimatologe der US-Raumfahrtbehörde spricht von beispiellosen Veränderungen weltweit und sagt: 2024 wird es noch schlimmer – vor allem aus einem Grund.

Es ist eine dramatische Einschätzung, die von der US-Raumfahrtbehörde kommt: Der Juli 2023 wird nach Einschätzung des Chef-Klimatologen der Nasa der weltweit heißeste Monat seit „Hunderten, wenn nicht Tausenden Jahren“ werden.

„Wir sehen beispiellose Veränderungen überall auf der Welt, die Hitzewellen, die wir in den USA, in Europa und in China sehen, sprengen Rekorde“, sagte Gavin Schmidt am Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten, wie unter anderem der US-Sender CNN berichtet.

Wie der Copernicus Climate Change Service der EU Anfang des Monats berichtete, war der vergangene Monat der heißeste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen, so CNN. Mehrere Tage im Juli waren die wärmsten in den modernen Aufzeichnungen von zwei Klimaagenturen in den USA und Europa.

Wir erwarten, dass 2024 ein noch wärmeres Jahr wird, weil wir es mit dem Phänomen El Nino beginnen werden, das sich gerade erst aufbaut. 

Gavin Schmidt, Chef-Klimatologe der Nasa

Auch in diesem Monat wurden bereits mehrere Hitzerekorde übertroffen, wie Messungen ergaben, die auf Grundlage von Boden- und Satellitendaten Modelle für vorläufige Schätzungen erstellen.

All diese Wärme summiere sich. Schmidt sagte dem Bericht zufolge, er glaube, es bestehe eine 50:50-Chance, dass 2023 das wärmste Jahr aller Zeiten sein werde. Andere Wissenschaftler sähen die Wahrscheinlichkeit bei 80 Prozent, sagte er.

Auch wenn die Daten leicht voneinander abwichen, sei der Trend extremer Hitze unmissverständlich und werde wahrscheinlich noch durch die robusteren Monatsberichte von US-Behörden bestätigt, fügte Schmidt hinzu.

Der Klimawissenschaftler geht zudem davon aus, dass sich die Entwicklung fortsetzt, „weil wir weiterhin Treibhausgase in die Atmosphäre ausstoßen“.

Für die Effekte könne zudem nicht nur das Wetterphänomen El Nino verantwortlich gemacht werden, das zwar auch eine kleine Rolle spiele, vor allem sei es „die globale Wärme, so ziemlich überall, vor allem in den Ozeanen“, sagte Schmidt.

„Wir erwarten, dass 2024 ein noch wärmeres Jahr wird, weil wir es mit dem Phänomen El Nino beginnen werden, das sich gerade erst aufbaut und das Ende dieses Jahres seinen Höhepunkt erreichen wird“, so Schmidt.

Die Nasa-Wissenschaftler warnten dem Bericht zufolge auch vor den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane der Erde, da die Temperaturen im Nordatlantik in diesem Sommer stark angestiegen seien. „Die Ozeane haben Fieber“, sagte Carlos Del Castillo, Leiter des Ocean Ecology Laboratory der Nasa demnach.

„Dieses Problem mit der Ozeantemperatur ist kein Problem, das im Ozean bleibt – es wirkt sich auf alles andere aus“. Castillo wies darauf hin, dass heißere Ozeantemperaturen Hurrikane verstärkten und den Meeresspiegel durch die Gletscherschmelze ansteigen lassen könnten. (lem)

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