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Anker der Titanic.

© OceanGate

Neuer Titanic-Film: Beispiellos detailreiche Bilder vom Wrack des Ozeanriesen

Dampfkessel, Ankerketten, Buchstaben: Vier Kilometer unter den Wellen des Nordatlantik ist ein Ultra-HD-Film am berühmtesten Stück Schrott der Welt entstanden.

Mit nicht recyclingfähigem Schrott lässt sich normalerweise nicht viel Geld verdienen. Eine Ausnahme ist das Wrack der Titanic. Seit 1912 liegt es auf dem Grund des Atlantiks. 1985 wurde es etwa 700 Kilometer vor der Küste Neufundlands (östliches Kanada) entdeckt. Zwölf Jahre später drehte James Cameron mit „Titanic“ den bis dahin umsatzstärksten Film der Geschichte.

Das Wrack ist in einem schlechteren Zustand als im letzten Jahr.

Stockton Rush, CEO von OceanGate

Damit wurde das zerborstene Schiff endgültig zur „Cash Cow“. Der Film spielt jährlich weiterhin viele Millionen ein, aber auch mit Wrack-Tourismus lässt sich sehr viel Geld verdienen. Ein Platz im Tauchboot des mehr kommerziell als wissenschaftlich ausgerichteten Expeditionsunternehmens OceanGate kostet derzeit etwa 250 000 Euro. Jetzt hat die Firma wieder einmal einen eindrucksvollen Werbefilm veröffentlicht. Er zeigt Teile des Wracks in bisher beispielloser Auflösung.

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In dem Video, aufgenommen während eines Tauchgangs in diesem Jahr, ist das Schiff in Farbe und detailreich zu sehen. Es gibt Bilder vom Schiffsbug, dem Backbordanker und einer dicke Ankerkette. Die Aufnahmen sind nach Angaben der Firma viermal so hoch aufgelöst wie der Top-TV-Standard 4K, der etwa acht Megapixel hat.

Kaum eine Katastrophe bewegt die Menschen auch nach mehr als 100 Jahren noch so sehr wie der Untergang der Titanic. Am 15. April 1912 sank der Luxusliner im Atlantik. 1514 Menschen starben. Hier eine zeitgenössische künstlerische Darstellung der Katastrophe.
Kaum eine Katastrophe bewegt die Menschen auch nach mehr als 100 Jahren noch so sehr wie der Untergang der Titanic. Am 15. April 1912 sank der Luxusliner im Atlantik. 1514 Menschen starben. Hier eine zeitgenössische künstlerische Darstellung der Katastrophe.

© dpa

Ob das nötig war, um bislang nicht auf Video dokumentierte Details zu finden wie etwa die Hersteller-Inschrift von „Noah Hingley & Sons Ltd.“ auf dem Anker, darf man bezweifeln. Rory Golden jedenfalls, Titanic-Experte der Firma mit reichlich Taucherfahrung am Wrack, wird von der Firma zitiert, er habe diese Aufschrift „bis jetzt noch nie gesehen“. Dazu kommt auch etwa ein Clip, der einen der beim Zerbrechen des Schiffs auf den Meeresboden gefallenen Dampfkessel zeigt. Ein solcher sei, so Golden, 1985 das erste entdeckte Teil des Wracks überhaupt gewesen.

Wissenschaftlich wertlos allerdings sind die Aufnahmen auch nicht. Sie bestätigen etwa, dass das Wrack sich in einem messbaren Zerfallsprozess befindet. Schon zuvor war berichtet worden, dass vor allem metallzersetzende Bakterien sowie starke Strömungen der Substanz des Schiffes zusetzen. Messungen mit anderen Geräten, etwa Sonar und Laserscannern, die die Firma ebenfalls durchführt, bestätigen dies.

Man hoffe für das nächste Jahr auf noch bessere Daten, aber das Wrack sei „definitiv in einem schlechteren Zustand als im letzten Jahr“, sagte Stockton Rush, CEO von OceanGate, gegenüber der Website GeekWire. Die Firma selbst betont, das Wrack in keiner Weise zu verändern oder Artefakte zu entnehmen. Andere Firmen haben dies allerdings vor – und dafür teilweise auch schon Genehmigungen erhalten.

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