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SS-Truppen bewachen Mitglieder des jüdischen Widerstands, die bei der Niederschlagung des Warschauer Ghettoaufstands 1943 gefangen genommen wurden.

© Imago/United Archives International

Tagesspiegel Plus

Selbstmord als letzte Gegenwehr: Jüdischer Widerstand in der NS-Zeit

Entgegen der weitverbreiteten Annahme waren Juden nicht nur passiv in der NS-Zeit. Es gab vielfältige Formen der Auflehnung – die allerdings durch jüdische Traditionen erschwert wurden.

Julius H. Schoeps
Ein Gastbeitrag von Julius H. Schoeps

Stand:

Nach wie vor ist die Vorstellung weit verbreitet, die Juden in Deutschland hätten sich in der NS-Zeit widerstandslos „wie Schafe zur Schlachtbank“ treiben lassen. Meist ist damit noch die Vorstellung verbunden, die Juden hätten keinen wirklichen Widerstand geleistet, weil sie aufgrund von Anpassungsprozessen in den jeweiligen Aufenthaltsländern kein Bewusstsein von sich selbst, also keine Gruppenidentität mehr besessen hätten.

Dies, so wird oft argumentiert, sei der eigentliche Grund dafür gewesen, dass sich die deutschen Juden nicht kollektiv gegen den nationalsozialistischen Terror zur Wehr setzen konnten.

Stimmt diese Annahme? Oder handelt es sich nur um eine jener Theorien, die auf den ersten Blick plausibel erscheinen, mit der historischen Realität aber wenig zu tun haben?

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