
© IMAGO/Harald Dostal
Katastrophe in Süddeutschland: Was muss Deutschland jetzt für den Hochwasserschutz tun?
Der Hochwasserexperte Axel Bronstert meint, dass Deutschland aus der Katastrophe von 2021 an der Ahr gelernt hat. Er sieht aber Defizite beim langfristigen Hochwasserschutz.
Stand:
Herr Bronstert, ist angesichts des Klimawandels davon auszugehen, dass solche Hochwasser wie in Süddeutschland nun häufiger das Land treffen?
Leider ja. Es ist inzwischen „statistisch signifikant“ erkennbar, dass die Intensitäten konvektiver Starkregen – das sind kleinräumige, aber hochintensive Gewitter – bereits zugenommen haben und vermutlich auch aufgrund der Erwärmung weiter zunehmen werden.
Auch die großräumigen Wetterlagen, die zu solchen aktuellen Ereignissen führen, haben anscheinend in ihrer Häufigkeit zugenommen, wobei dies statistisch nur begrenzt bewertbar ist, da etwa die „Vb-Wetterlage“, die dieses Hochwasser ausgelöst hat, insgesamt und glücklicherweise nur sehr selten auftritt.
Die Gefährdung und das Risiko der betroffenen Gebiete sind im Wandel.
Axel Bronstert, stellvertretender Sprecher der DFG-Forschungsgruppe „NatRiskChange“
Was ist in dem Hochwassergebiet falsch gelaufen?
Während der Entstehung und des eigentlichen Verlaufs des Hochwassers – Letzterer findet aktuell ja noch statt – habe ich keine gravierenden Fehler erkannt. Vor diesem Extremereignis wurden aber leider insbesondere in Bayern in den letzten Jahren ursprünglich vorgesehene Polderflächen und auch andere Hochwassermanagementmaßnahmen gekürzt oder gar nicht realisiert.
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