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Viele decken sich wegen des Coronavirus mit Lebensmitteln ein.

© Matthias Balk/dpa

Klöckner warnt vor Hamsterkäufen: Mit Bedacht aufstocken, damit auch für andere etwas bleibt

Trotz der Krise durch das Coronavirus gebe es keine Versorgungsengpässe, so Julia Klöckner. Auch der Handel sagt, die Lager seien gut gefüllt.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat die Bürger aufgerufen, Hamsterkäufe in der Coronavirus-Krise zu vermeiden. „In Deutschland haben wir aktuell keine Versorgungsengpässe“, sagte die CDU-Politikerin am Samstag. „Ich appelliere daher an die Bürger, ihre Vorräte mit Bedacht, Augenmaß und umsichtig aufzustocken – dann ist genügend für alle verfügbar, die Regale werden zeitnah wieder aufgefüllt.“

Für Hamsterkäufe gebe es keinen Anlass. „Gerade mit Blick auf die jetzige Situation ist nicht nur die Solidarität der Verbraucher untereinander gefragt, sondern auch Maß und Mitte.“

[Aktuelle Entwicklungen zum Coronavirus in Berlin können Sie hier im Newsblog verfolgen.]

Wichtig sei auch jetzt in der Coronavirus-Krise, nur das zu lagern, was auch normalerweise im Alltag genutzt und verbraucht werde, um nicht Lebensmittel und wichtige Ressourcen zu verschwenden, mahnte Klöckner vor dem Weltverbrauchertag an diesem Sonntag. „Denn unnötige Hamsterkäufe führen leider häufig dazu, dass Lebensmittel letztlich in der Tonne landen.“ Wer zu viel gekauft habe, könne einwandfreie Waren zur Weitergabe an die Tafeln geben.

Auch nach Aussage des Handelsverbands (HDE) ist die Grundversorgung mit Lebensmitteln in Supermärkten in Berlin und Brandenburg gesichert. Die Lager seien jetzt vor Ostern gut gefüllt, sagte Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des HDE Berlin-Brandenburg. Es gebe keine Engpässe bei Produkten.

„Unser Appell an die Kunden: Wenn sie sich Vorräte anlegen, dann schrittweise und mit Bedacht.“ Busch-Petersen rief zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf. „Wir merken, dass es eine enorme Nachfrage bei Einzelprodukten gibt“, sagte er. Dazu gehörten länger haltbare, nicht zu kühlende Lebensmittel sowie Hygieneartikel.

Hintergrund über das Coronavirus:

Probleme sieht Busch-Petersen indes auf die eigene Branche zukommen. Weil aufgrund der Absagen großer Messen Touristen ausblieben, verzeichne auch der Einzelhandel seit Anfang März Umsatzrückgänge im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Es gebe eine enge Zusammenarbeit zwischen Handel, Gastronomie und der Politik, um über konkrete Hilfen zu beraten.

Um den Logistik-Transport für den Handel zu erleichtern, hatten die Senatsverwaltung für Verkehr in Berlin sowie das Brandenburgische Verkehrsministerium am Freitag das Sonntagsfahrverbot für entsprechende Transporte aufgehoben. Ab sofort dürfen bis einschließlich 1. Juni dieses Jahres sogenannte Trockentransporte - haltbare Lebensittel, Hgyiene- sowie Medizinartikel auch Sonntags auf den Straßen in den beiden Bundesländern unterwegs sein. Busch-Petersen begrüßte die Entscheidung. „Das ist eine erhebliche Entlastung für den Handel“, sagte er. (dpa)

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