Kultusministerkonferenz: Länder beraten über Lehrer-Abwerbung
Die Kultusminister wollen auf ihrer am heutigen Donnerstag beginnenden Sitzung in Stralsund diskutieren, wie sie den Konkurrenzkampf um junge Lehrer beenden können.
Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag von Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD). Nach seinem Willen sollen die Minister festhalten, dass Abwerbeaktionen kein geeignetes Mittel sind, um den Lehrkräftebedarf dauerhaft sicherzustellen. Eine Arbeitsgruppe soll eine bundesweite Strategie zur Bekämpfung des immensen Lehrkräftebedarfs empfehlen. Ebenso ist er dafür, einen einheitlichen Rahmen für die Bezahlung zu bestimmen.
„Wir benötigen Fair-Play-Regeln, sonst kann das System dauerhaft nicht funktionieren“, sagte Zöllner. Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef Henry Tesch (CDU), kündigte eine „Stralsunder Erklärung“ zu dem Thema an.
Wie weitreichend diese Erklärung sein wird, ist allerdings unklar. Sachsens Kultusminister Roland Wöller (CDU) sagte auf Anfrage, es gebe bei dem Thema Änderungswünsche mehrerer Länder.
Wöller sagte, sein Land habe „grundsätzlich nichts gegen Mobilität und Wettbewerb, auch wenn das manchmal schmerzhaft ist“. „Aggressive Abwerbungskampagnen“ wie die von Baden-Württemberg oder von Hessen seien aber „nicht hilfreich“.
Für ihn sei wichtig, dass sich die KMK um den langfristigen Lehrerbedarf kümmere. Grundsätzlich sollten sich die Länder darauf verständigen, genügend Lehrer für ihren eigenen Bedarf auszubilden. Die KMK solle sich mit den Hochschulrektoren darauf verständigen, die Lehrerausbildung an den Universitäten zu verbessern. Es müsse ein „gesamtgesellschaftliches Signal“ von der Sitzung ausgehen, dass „junge und engagierte Lehrer in diesem Land gebraucht werden“.