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Elite-Uni Köln. Wie es mit der Exzellenzinitiative weitergeht, wird demnächst entschieden.

© picture alliance / dpa

Nach der Exzellenzinitiative: Mehr hochzitierte Publikationen aus Deutschland

Seit Beginn der Exzellenzinitiative bringen Wissenschaftler in Deutschland mehr hochzitierte Publikationen heraus. Doch andere Länder haben sich in den vergangenen Jahren noch mehr verbessert.

Wie die Exzellenzinitiative für die deutschen Universitäten weitergeht, dürfte sich bald entscheiden. In diesem Monat soll eine Kommission unter Leitung des Umweltphysikers Dieter Imboden ihre Evaluation des Wettbewerbs vorlegen, danach will die Politik offiziell über die Modalitäten der Fortsetzung entscheiden.

Der Frage, ob Effekte der Initiative messbar sind, hat sich derweil auch das Berliner Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung angenommen. Es kommt zu dem Ergebnis, dass das deutsche Wissenschaftssystem seinen Forschungs-Output seit Beginn des Wettbewerbs qualitativ verbessert hat.

Für eine Studie hat das Institut ausgewertet, wie viele hochzitierte Publikationen in Deutschland herausgebracht werden. Als hochzitiert gelten dabei Schriften, die zu den zehn Prozent am meisten zitierten Publikationen ihres Faches weltweit gelten. Verglichen wurde der Zeitraum von 2008 bis 2011 (die ersten drei Jahre der Exzellenzförderung) mit dem von 2003 und 2006 (vor der Förderung).

14,4 Prozent aller Publikationen sind hochzitiert

Gehörten früher 13,4 Prozent aller aus Deutschland kommenden Publikationen zu den hochzitierten, stieg der Anteil mit der Exzellenzinitiative auf 14,4 Prozent. Dank einer Sonderauswertung der Publikationen aus Exzellenzclustern kommt die Studie zu dem Schluss, dass die Steigerung dieses Anteils „zu mehr als der Hälfte“ auf Publikationen aus den Clustern zurückzuführen ist. In der Gruppe der Unis, die am stärksten in die Exzellenzinitiative involviert sind, sei der Anteil der hochzitierten Schriften auch am meisten gewachsen, heißt es. Datengrundlage ist die „Web of Science“-Datenbank; identifiziert wurden aus den Exzellenzclustern gut 6100 Publikationen.

Tatsächlich zählen bei den Exzellenzcluster-Publikationen sogar 25,9 Prozent zu den hochzitierten Werken. Der Wert übertrifft den der Max-Planck-Institute (22,6 Prozent). „Exzellente Forschung ist in Deutschland nicht nur in außeruniversitären Instituten, sondern auch an Universitäten möglich und realisierbar“, folgert die Studie. Über alle „Exzellenzuniversitäten“ hinweg liegt der Durchschnittswert bei 16,4 Prozent, der der nicht geförderten Unis bei 12,8 Prozent.

Länder wie die Schweiz haben sich dynamischer entwickelt

Die Studie, die im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften entstand, bleibt bei der Interpretation der Befunde vorsichtig. Haben sich tatsächlich neue Spitzen herausgebildet? Oder wurden in den Clustern ohnehin vorhandene Potenziale schlicht gebündelt? „Das lässt sich leider kaum beantworten“, heißt es. Offen lässt die Studie auch, ob die Exzellenzinitiative Steigerungen ausgelöst oder vorhandene Entwicklungen nur mehr verstärkt hat.

Auffällig ist jedenfalls, dass sich Deutschland nicht überproportional gesteigert hat. Ganz im Gegenteil haben sich Länder wie die Schweiz, die Niederlande, Australien oder Schweden dynamischer entwickelt.

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