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Vernichtet. Ein Feuer zerstört einen Wald in Portugal. Infolge des Klimawandels wird es künftig häufiger zu solchen Bränden kommen, vermuten Wissenschaftler.

© dpa

Klimawandel bedroht Europas Wälder: Mehr Schäden durch Käfer und Sturm

Die Holzverluste in europäischen Wäldern, hervorgerufen durch Brände, Sturmschäden und Befall durch Borkenkäfer, nehmen weiter zu.

Zwischen 2002 und 2010 wurden jährlich knapp 60 Millionen Kubikmeter Holz auf diese Weise vernichtet, berichten Forstwissenschaftler um Rupert Seidl von der Universität für Bodenkultur Wien im Fachmagazin „Nature Climate Change“. Die Autoren führen die Zunahme im Wesentlichen auf den Klimawandel zurück. Ihren Modellrechnungen zufolge werden die Waldschäden in den nächsten Jahren zunehmen. Die Bäume des Kontinents werden weniger Kohlenstoff speichern als man bisher dachte.

Die Wissenschaftler stützen sich auf eine umfassende Datenbank zu Holzverlusten in europäischen Wäldern seit den siebziger Jahren. Den größten Anteil haben demnach Sturmschäden, gefolgt von massenhaftem Auftreten von Borkenkäfern sowie Bränden, die vorrangig in Mittelmeerländern auftreten. Für alle drei Faktoren zeigt das Rechenmodell der Forscher in der Zukunft noch mehr Schäden an. Dahinter steht die Überlegung, dass durch den Klimawandel mehr Extremwetterlagen erwartet werden, die Sturmschäden und Feuer begünstigen.

Das bedeutet, dass in den Wäldern weniger Kohlenstoff dauerhaft fixiert wird – ein Effekt der für den Klimaschutz eine wichtige Rolle spielt. Dem Modell zufolge könnten zwischen 2021 und 2030 bis zu 500 Millionen Tonnen Kohlenstoff weniger gebunden werden als im Idealfall zu erwarten wäre. Nach Meinung der Autoren ist es umso wichtiger, die Forstwirtschaft anzupassen – etwa, indem aus Monokulturen widerstandsfähige Mischwälder gemacht werden.

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