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Nicht das Nötigste. In vielen armen Ländern ist die Ernährung der Kinder mangelhaft. Millionen von ihnen sterben jedes Jahr an den Folgen.

© AFP

Gesundheit: Millionen Kinder sterben jedes Jahr an den Folgen von Mangelernährung

Vor dem G-8-Gipfel in Nordirland fordern Gesundheitsforscher ein Aktionsprogramm. Mit weniger als zehn Milliarden Dollar könnten jährlich 900 000 Leben gerettet werden.

Mangelernährung ist einer neuen Studie zufolge der Grund für fast die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren weltweit. Jährlich sterben rund 3,1 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag, weil sie nicht ausreichend oder unausgewogenes Essen bekommen, heißt es in der Studie, die in der neuesten Ausgabe des Magazins „Lancet“ erscheint. Zu den am stärksten verbreiteten Mangelerscheinungen gehören demnach sowohl bei Kindern als auch bei Müttern Mangel an Vitaminen oder Mineralien wie Zink und Eisen, aber auch schlechte Praktiken beim Stillen.

Die Forscher um Robert Black von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore untersuchten zudem die Auswirkungen von körperlicher Unterentwicklung im Zusammenhang mit Größe, Gewicht und Alter. So waren der Studie zufolge 2011 rund 165 Millionen Kinder weltweit zu klein für ihr Alter. Etwa 50 Millionen waren zu leicht für ihre Größe. 100 Millionen Kinder wogen nicht genug für ihr Alter. Vor allem Afrika und Asien waren betroffen.

Mangelernährung schränke aber nicht nur die körperliche Entwicklung von Kindern ein, betonten die Experten. Die Konsequenzen reichten von schlechten Leistungen in der Schule bis zu höherer Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Die Forscher rufen die G-8-Länder auf, beim anstehenden Gipfel im nordirischen Lough Erne am 17. und 18. Juni weitere Maßnahmen gegen Mangelernährung voranzutreiben.

In einer weiteren Studie in „Lancet“ rechnen Wissenschaftler um Zulfiqar Bhutta vor, wie ein Zehn-Punkte-Programm für bessere Ernährung rund 900 000 Kinder jedes Jahr vor dem Tod bewahren und zusätzlich das Leben von Millionen von Kindern verbessern könnte. Dazu gehören unter anderem eine verbesserte Versorgung von Schwangeren mit Folsäure und Kalzium, Unterstützung für das Stillen beziehungsweise adäquater Ersatznahrung für Babys sowie eine bessere Versorgung von Kindern mit Vitamin A und Zink. Die Kosten für ein solches Programm liegen den Autoren zufolge bei 9,6 Milliarden Dollar. dpa/nes

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