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Nach erfolgreichem Start: Jeff Bezos' Rakete „New Glenn“ schafft Landung nicht
Während die Schwerlastrakete „Starship“ von SpaceX beim ersten Teststart noch explodierte, hob „New Glenn“ von Blue Origin erfolgreich ab. Doch die geplante Landung ging schief.
Stand:
Der erste Testflug der neuen, leistungsstarken Rakete „New Glenn“ des Weltraumunternehmens Blue Origin endete nicht wie erhofft. Zwar erreichte die Rakete wie geplant die Erdumlaufbahn, aber eine Landung auf einer Plattform im Atlantik blieb aus. „Wir versuchen die Landung im Frühling wieder“, schrieb Blue-Origin-Geschäftsführer Dave Limp auf der Plattform X.
Bei der Schwerlastrakete „New Glenn“ handelt es sich um eine zweistufige Rakete. Diese Stufen sind übereinander montiert und werden nacheinander gezündet. Die erste, also untere Stufe von „New Glenn“ soll irgendwann, so der Plan, nach ihrem Einsatz aufrecht landen und wiederverwendet werden können.
Diese angestrebte Landung des auch Booster genannten Teils auf einer Plattform im Atlantik passierte bei dem Test in der Nacht auf Donnerstag (Ortszeit) nicht. „Wir haben den Booster beim Abstieg verloren“, teilte das Weltraumunternehmen von Milliardär Jeff Bezos mit. Die Landung gleich beim ersten Testflug sei ein „sehr ehrgeiziges Ziel“ gewesen, wird Geschäftsführer Limp zitiert.
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Die zweite, obere Stufe flog wie vorgesehen. Blue Origin erklärte, dass auch die Ladung den angestrebten Ziel-Orbit erreicht habe und Daten empfange. Dabei handelt es sich um einen Prototyp des Raumfahrzeugs „Blue Ring“. Dieses soll später Satelliten ins All bringen.
Die ersten Teststarts von Raketen sind äußerst kompliziert. Als das „Starship“ des Rivalen SpaceX vor knapp zwei Jahren erstmals abhob, brach das System wenige Minuten nach dem Start auseinander. Auch der zweite Start endete in einer Explosion.
Elon Musk gratuliert seinem Rivalen
SpaceX-Gründer Elon Musk gratulierte seinem Rivalen Jeff Bezos zum erfolgreichen Start. „Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen der Erdumlaufbahn beim ersten Versuch!“, schrieb Musk auf seiner Plattform X.
Die rund 100 Meter hohe, nach dem US-Astronauten John Glenn (1921-2016) benannte Rakete war vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abgehoben, wie Live-Aufnahmen des Unternehmens zeigten.
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„Dies ist unser erster Flug und wir haben uns gründlich darauf vorbereitet“, teilte Blue Origin kurz vor dem Start auf der Plattform X mit. „Aber keine noch so große Anzahl von Bodentests oder Missionssimulationen kann einen Flug mit dieser Rakete ersetzen.“
Wegen ungünstiger Bedingungen und eines technischen Problems war der Testflug zuvor mehrfach verschoben worden.

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Nach eigenen Angaben arbeitet Blue Origin bereits seit mehr als einem Jahrzehnt an der Entwicklung der teilweise wiederverwendbaren Rakete, die etwa 45 Tonnen Material in die niedrige Erdumlaufbahn transportieren kann. Auch Astronauten sollen damit künftig Missionen absolvieren.
Die erste Stufe von „New Glenn“ ist nach Unternehmensangaben für mindestens 25 Flüge ausgelegt. Das werde zu deutlich weniger Abfall und Kosten führen. Auch SpaceX setzt auf wiederverwendbare Raketenteile. Bei anderen Raketen wie der europäischen Trägerrakete Ariane 6 fallen die Antriebe einfach ins Meer.
In Zukunft will Blue Origin dem Unternehmen SpaceX Konkurrenz machen, das aktuell die kommerzielle Raumfahrt dominiert. Die Raumfahrtfirma von Tech-Milliardär Elon Musk fliegt vor allem mit seiner „Falcon Heavy“-Rakete schon seit Jahren für die US-Raumfahrtbehörde Nasa und andere Auftraggeber. Die „Falcon Heavy“ kann etwa 64 Tonnen Material transportieren.
SpaceX entwickelt derzeit auch das größte jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte, das „Starship“. Dessen siebter Testflug könnte im Verlauf der Woche starten. Blue Origin bietet bislang vor allem kurze All-Ausflüge für Weltraum-Touristen mit der Rakete „New Shepard“ an. Bei deren erstem Flug war 2021 auch Bezos selbst an Bord. (dpa)
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