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Nach pro-palästinensischer Protestaktion: Evangelische Hochschule Berlin sagt Sommerfest ab
Für das Sommerfest an der EHB war bereits alles geplant. Doch am Morgen tauchten pro-palästinensische Protestplakate auf dem Campus auf. Die Leitung sagte die Feier nun kurzfristig ab.
Stand:
Die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) in Zehlendorf hat ihr für Donnerstag geplantes Sommerfest überraschend abgesagt. Am Morgen waren auf dem Hochschulgelände Plakate mit pro-palästinensischen Inhalten entdeckt worden. Zuerst hatte die „Berliner Morgenpost“ über den Vorfall berichtet.
Die Aushänge, die am Donnerstagmorgen auftauchten, nehmen Bezug auf ein Statement der Hochschule vom 10. Oktober 2023. Damals hatte sich die EHB nur wenige Tage nach dem Angriff der Hamas hinter Israel gestellt. Die aktuellen Plakate nutzen denselben Titel „Wir stehen an der Seite Israels“, drucken darunter aber Gegenpositionen ab.
Laut EHB-Präsident Sebastian Schröer-Werner fiel die Entscheidung zur Absage spontan. Man habe in der zur Verfügung stehenden Zeit keine vollständige Einschätzung der Sicherheitslage vornehmen können, erklärte er. Zudem wolle die Hochschulleitung vermeiden, dass das Sommerfest in den politischen Streit um den Nahostkonflikt hineingezogen werde.
Die Hochschulangehörigen seien am Vormittag per E-Mail informiert worden. Ob es sich bei den Urhebern der Plakate um Angehörige der Hochschule oder externe Aktivistinnen handelt, ist bislang nicht geklärt.
Der Nahostkonflikt schlägt sich seit Langem auch im Alltag der Berliner Hochschulen nieder. Immer wieder kommt es zu Protestaktionen oder sogar gewalttätigen Besetzungen. Zuletzt ist der historische Emil-Fischer-Hörsaal an der HU bei einer Besetzung zerstört worden. (Tsp)
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