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Holz kann Kohlenstoff speichern, vielleicht eine Option, zur Speicherung von Treibhausgasemissionen.

© imago/Rainer Weisflog

Tagesspiegel Plus

Neue Methode könnte Klimakrise bremsen: Baumfriedhöfe sollen Treibhausgas speichern

Luftdicht vergraben, kann Holz über Jahrhunderte vor dem Verrotten bewahrt werden und so gespeicherten Kohlenstoff dauerhaft binden. Diese Technik könnte eine kostengünstige Lösung im Kampf gegen den Klimawandel sein.

Stand:

Ein alter, vergrabener Baumstamm hat Forschende auf eine überraschende Idee gebracht, wie das Treibhausgas Kohlendioxid langfristig aus dem Verkehr gezogen werden kann. Holz bindet Kohlendioxid in Form von Kohlenstoff. Verrottet das Holz, entweicht das CO₂ aus diesem natürlichen Speicher wieder in die Atmosphäre. Nicht aber, wenn Holz dauerhaft unter der Erde gespeichert werden kann.

Forschende um Ning Zeng von der University of Maryland haben eine neue Methode entwickelt, um atmosphärischen Kohlenstoff für Jahrhunderte zu speichern – indem sie Holz in speziellen „Holztresoren“ vergraben. Dabei wird der Kohlenstoff in einem Holzspeicher eingeschlossen, der ihn für Jahrhunderte sicher aufbewahrt. Die Vision: Holz, das statt zu verrotten, für Jahrtausende sicher in der Erde ruht – und uns hilft, das Klima zu stabilisieren.

Bäume entziehen während ihres Wachstums der Atmosphäre Kohlendioxid und geben Sauerstoff ab. Das CO₂ wird in Kohlenstoff umgewandelt, den die Pflanzen zu ihrem Aufbau benötigen und der in der Pflanzenmasse gebunden ist. Wälder sind also riesige Kohlendioxid-Speicher. Wie viel genau sie speichern, hängt von der Baumart und den Standortbedingungen ab.

Die Idee geht auf den Fund eines 3775 Jahre alten, erstaunlich gut erhaltenen Rotzedernholzstammes in Kanada zurück. Das Holz hatte über die Jahrtausende nur fünf Prozent seines Kohlenstoffs verloren. 

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